Der Zeitpunkt für eine Wende in der Geldpolitik ist für die Schweizerische Nationalbank noch nicht gekommen.
Thomas Jordan, Mitglied des Direktoriums der Schweizerischen Nationalbank (SNB), warnte in einer Rede vor der Generalversammlung des Handels- und Industrievereins des Kantons Schwyz, trotz gewisser konjunktureller Lichtblicke in der Schweiz sollte das Rückschlagpotenzial an den Finanzmärkten nicht unterschätzt werden.
Die konjunkturelle Auftriebstendenz solle nicht vorschnell als nachhaltig bezeichnet werden. Die Geldpolitik tue in diesem Umfeld gut daran, eine Warteposition einzunehmen, bis der Aufschwung gefestigt und das Deflationsrisiko völlig abgeklungen sei, stellte Jordan fest.
Seit Mitte März habe an den internationalen Finanzmärkten ein Stimmungsumschwung eingesetzt. Die Abwärtsspirale sei somit zum Stillstand gekommen.
Arbeitslosenquote von 6 Prozent
Die während der Finanzkrise ergiffenen geldpolitischen Massnahmen der SNB hätten ebenfalls zur einer Stabilisierung beigetragen, sagte Jordan laut Redetext.
Für das Jahresmittel 2009 rechnet die SNB mit einer Arbeitslosenquote von knapp 4 Prozent und für 2010 mit knapp 6 Prozent. /


Für das Gesamtjahr 2009 rechnet die SNB mit einem negativen Wachstum des realen Bruttoinlandprodukts von bis zu 3,0 Prozent.
Jordan stellt eine schwache Beschäftigungsentwicklung fest. Für das Jahresmittel 2009 rechnet die SNB mit einer Arbeitslosenquote von knapp 4 Prozent und für 2010 mit knapp 6 Prozent. Damit würde absolut gesehen ein Nachkriegshoch erreicht. Die düsteren Beschäftigungsaussichten dürften ausserdem die Konsumentenstimmung trüben. «Erstmals seit 1993 könnte der Privatkonsum 2009 schrumpfen», stellte Jordan fest.