Mindestens zwei Dutzend der Opfer seien nach Einschätzung des NATO-Teams keine Taliban gewesen, berichtete die «Washington Post». Der deutsche Verteidigungsminister Franz Josef Jung hatte in der «Bild am Sonntag» bekräftigt, dass «ausschliesslich terroristische Taliban» getötet worden seien.
Wie die «Washington Post» weiter berichtete, fiel die Entscheidung der Bundeswehr, den Luftschlag anzuordnen, zum grossen Teil aufgrund der Einschätzung eines einzigen Informanten.
Informant: Alles Aufständische
Auf Luftaufklärungsbildern seien etwa 100 Menschen rund um die entführten Tanklaster zu sehen gewesen, berichtete die Zeitung. Ein Informant habe der Bundeswehr dann berichtet, es handle sich dabei ausschliesslich um Aufständische.



Marines versorgen Opfer, ob zivile oder aufständische, ist aber weiterhin unklar. Fakt ist: es sind etwa 125. /


Daraufhin sei der Befehl zum Angriff erteilt worden und je eine 500-Pfund-Bombe sei auf die Tanklaster abgeworfen worden.
Ein «Washington Post»-Reporter, der mit dem Erkundungsteam reisen durfte, berichtete auch von mehreren verletzten Dorfbewohnern, darunter ein 10-jähriger Junge. Sie seien teils von den Taliban gezwungen worden, dabei zu helfen, die im Schlamm feststeckenden Tanker wieder freizubekommen, teils seien sie aus Neugier angerannt gekommen.
Nach Angaben des Gouverneur der Provinz Kundus, Mohammed Omar, kamen sechs Zivilisten ums Leben, darunter ein Kind. Laut Omar wurden 15 Menschen verletzt, darunter zwei Taliban. Der afghanische Präsident Hamid Karsai geht von rund 90 Toten und Verletzten aus.