«Ausgehend von den Klimabedingungen in Afghanistan müssten wir die Stichwahl spätestens in der dritten Oktoberwoche machen, denn sonst ist es für uns nicht mehr möglich, die zweite Runde noch in diesem Jahr stattfinden zu lassen», sagte der afghanische Wahlleiter Daud Ali Nadschafi der Nachrichtenagentur Reuters.
Sollte weder Amtsinhaber Hamid Karsai noch Herausforderer Abdullah Abdullah nach der Überprüfung der umstrittenen Stimmen eine absolute Mehrheit haben, wäre ein zweiter Wahlgang nötig.
Damit ein solcher Wahlgang rasch erfolgen könne, fordert die Wahlkommission eine Beschleunigung der Überprüfung der umstrittenen Stimmen. Die Beschwerdekommission solle nicht alle verdächtigen Wahlurnen neu auszählen, sondern lediglich eine Stichprobe von etwa zehn Prozent überprüfen.
Hamid Karsai hat nach Angaben der afghanischen Wahlbehörde die Wahl bereits im ersten Anlauf gewonnen. /

Beweise für Betrug
Nach Angaben der afghanischen Wahlbehörde hat Präsident Karsai die Wahl bereits im ersten Anlauf mit 54,6 Prozent gewonnen. Die unabhängige Wahlbeschwerdekommission, die das Ergebnis bestätigen muss, teilte allerdings mit, sie habe «klare und überzeugende Beweise für Betrug» entdeckt. Neu ausgezählt werden sollen demnach die Stimmen aus zehn Prozent der Wahllokale.
Die EU-Wahlbeobachtermission hat von 1,5 Millionen verdächtigen unter den rund 5,5 Millionen Stimmen gesprochen - darunter 1,1 Millionen für Karsai.