Der Zeitpunkt dafür sei nicht schlecht: «2011 läuft der Einsatz im Kosovo aus», sagte der Chef des Eidg. Departements für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) der Zeitung «Sonntag». Maurers Partei, die SVP, lehnt Einsätze Schweizer Soldaten im Ausland ab.
Gegenüber der «SonntagsZeitung» forderte Maurer neue Strategien in der Aussenpolitik, die es dem Bundesrat ermöglichten, rasch auf Aussergewöhnliches zu reagieren. «In letzter Zeit werden wir immer wieder von Ereignissen überrumpelt.»
Sollte der «Atalanta»-Einsatz im Parlament definitiv durchfallen, will Maurer auch nichts davon wissen, dass die Schweiz Ersatzzahlungen leistet.
Keinen Imageschaden
Die Schweiz werde keinen Imageschaden erleiden, wenn sie bei der Mission nicht mitmache, zeigte Maurer sich gegenüber der «SonntagsZeitung» überzeugt.
Ueli Maurer will eine Denkpause. /


«Es machen ja nur 10 von 27 EU-Ländern bei 'Atalanta' mit.» Die Schweiz stehe damit nicht isoliert da. Maurer schlug vor, im Gegenzug dafür mehr humanitäre Einsätze zu leisten.
Maurer sprach sich gegenüber «Sonntag» auch dagegen aus, die Eliteeinheit der Armee AAD10 nach dem «Atalanta»-Nein aufzulösen. Die Soldaten seien hervorragend ausgebildet, jedoch ihr Auftrag auf Evakuierungen im Ausland begrenzt.
«Aber sie könnten mit ihrer Ausbildung auch anderes machen.» Maurer bezeichnete es als «sinnlos», die getätigten «Investitionen» einfach «mir nichts, dir nichts wieder aufzulösen».