Die Lega schlägt vor, dass Italiener, die von der Steueramnestie Gebrauch machen, hierzulande eine Strafsteuer bezahlen müssen. Der Kanton Tessin solle zehn Prozent des abgeführten Betrages einziehen, forderte Lega-Präsident Giuliano Bignasca in seinem Parteiblatt «il Mattino».
Damit würden vier Milliarden Franken in die Kassen des Staates fliessen. Denn Bignasca schätzt, dass durch die Steueramnestie rund 40 Milliarden Franken vom Tessiner Finanzplatz abgezogen werden.
Auf das zurückgeführte Kapital wird in Italien bloss eine Steuer von fünf Prozent erhoben.
Lega-Präsident Giuliano Bignasca will der «Trockenlegung» nicht tatenlos zusehen. (Archivbild) /


Der italienische Finanz- und Wirtschaftsminister Giulio Tremonti hatte erklärt, Ziel der Offensive sei es, «den Bankenplatz Lugano trockenzulegen».
Keine offizeielle Reaktion
Die Tessiner Behörden haben die italienischen Angriffe bisher weitgehend ignoriert. Regierungspräsident Gabriele Gendotti (FDP) hatte die Steueramnestie zwar in einem Interview als «Skandal» bezeichnet.
Doch bisher haben die Tessiner Behörden keine Schritte zum Schutz des Finanzplatzes eingeleitet. Dies wiederum hat auf dem Finanzplatz mit seinen 15'000 Arbeitsplätzen für Irritationen gesorgt.
Auf Drängen der Stadtregierung von Lugano kommt es nun am Mittwoch zu einem Krisengipfel mit dem Tessiner Staatsrat, wie Lorenzo Quadri, der zusammen mit Bignasca die Lega in der Stadtregierung von Lugano vertritt, im «Mattino» schreibt. Grenzgänger sollen nach Hause geschickt werden