Der Kanton Tessin sei bedroht, schreibt Bignasca in einem Brief an Bossi, welche das Lega-Parteiblatt «il Mattino» veröffentlichte.
Von Tremonti gehe medialer Druck aus, etwa durch die an Grenzübergängen installierten Überwachungskameras zur Ermittlung von Steuersündern. «Diese Situation ist nicht tolerierbar. Wir müssten gleich handeln und die 50'000 italienischen Grenzgänger permanent kontrollieren», erklärt Bignasca.
Bossi, Chef der mit Ministerpräsident Silvio Berlusconi verbündeten rechtspopulistischen Partei Lega Nord, solle bei Tremonti die Interessen des Tessins verteidigen.
Giuliano Bignasca will Hilfe von der Lega Nord. /

Geldhahn für Italien zudrehen
Bignasca verweist darauf, dass der Kanton den angrenzenden italienischen Provinzen Varese, Como, Sondrio und Verbania 40 Prozent der Quellensteuer zurückerstatte. Zudem sei er auch bereit zu Interventionen bei Tessiner Banken, damit diese den norditalienischen KMU Kredite geben.
Der Präsident der Tessiner Bankiervereinigung (ABT), Claudio Generali, hatte am Mittwoch dazu aufgerufen, diesen Geldhahn für Italien zuzudrehen. Das Tessin solle den Beitrag aus der Quellensteuer für Grenzgänger, der an Italien überwiesen werde, reduzieren.
Bignasca hatte bereits eine Strafsteuer für Italiener gefordert, die von der Steueramnestie Gebrauch machen. Der Kanton Tessin solle zehn Prozent des abgeführten Betrages einziehen.