Der Vorschlag solle Bundesrat und VBS-Chef Ueli Maurer bereits im Januar zugeleitet werden, erklärte Blattmann. Diensttage seien die Kostentreiber in der Armee. Darum sei ihre Reduktion eine wirksame Sparmassnahme.
Diensttage in den Wiederholungskursen wolle er nicht abbauen, sagte der höchste Militär der Schweiz. Das würde zu einer Reduktion des Armeebestands von derzeit rund 120'000 Wehrleuten führen. In den Rekrutenschulen lasse sich die Dauer dank gesteigerter Effizienz dagegen recht problemlos abbauen.
Dienstpflichtige, welche in die 21-Wochen-RS gingen, würden die geleisteten Tage abgezogen erhalten. Von einer Reduktion wären gut zwei Drittel der Rekrutenschulen betroffen. Den Spareffekt bezifferte Blattmann auf eine dreistellige Millionensumme. Einführen liesse sich die Massnahme relativ rasch im Verlauf des Jahres 2010 oder im Frühjahr 2011.
André Blattmann: «Die Armee hat zuwenig Geld!» (Archivbild) /

Kein Geld für Kampfflugzeuge
Die von Bundesrat Ueli Maurer anvisierte Verschiebung des Kaufs neuer Kampfflugzeuge werde von der ganzen Armeeführung mitgetragen, sagte Blattmann weiter. Das sei kein Entscheid gegen die Luftwaffe, sondern ein Entscheid für das Überleben der Armee.
Es wäre unglaubwürdig, 120'000 Armeeangehörige nur ungenügend auszurüsten und gleichzeitig eine High-Tech-Beschaffung durchzuführen.
Das Informatik-Debakel betreffe das gesamte Eidgenössische Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport, erklärte Blattmann. Eine Task Force nehme sich nun des Problems an.
Das Fazit aus seinen Ausführungen ist für Blattmann dasselbe wie für seinen Chef, Verteidigungsminister Maurer: «Die Armee hat zuwenig Geld!». Sie benötige 500 bis 600 Millionen Franken mehr pro Jahr.
Kritik an Wahlfreiheit
Zu allem Übel bricht der Armee gemäss Blattmann das wichtigste Fundament weg: der Mensch. Fakt sei die existierende Wahlfreiheit zwischen Zivil- und Wehrdienst. Hier brauche es klare Regeln, denn eine Alternative zur Milizarmee gebe es nicht.