«Research in Motion und Apple halten bislang einen Marktanteil von gemeinsam rund fünf Prozent. Für beide Konzerne gibt es noch viel Platz. Wir werden noch in ganz andere Dimensionen vorstossen», sagte der Co-Chef des kanadischen Smartphone-Herstellers im Interview mit dem Wirtschaftsmagazin «Capital».
Billiganbietern räumt er deutlich geringeres Potenzial ein. So biete das kostenfreie Handybetriebssystem Android von Google den Konkurrenten keinerlei Kostenvorteile. «Die Hersteller von Android-Geräten müssen das gleiche Geld aufbringen wie wir, schliesslich müssen sie ihre Handys an die Software anpassen.» Das Blackberry-Betriebssystem sei dagegen entwickelt und abgeschrieben.
Blackberry-Erfinder Mike Lazaridis traut den Smartphones noch viel zu. /


«Es kostet uns nichts.»
Vorsprung auf Apple vergrössert
Der Erfolg von Apples iPhone schwäche die Position von RIM nicht,
glaubt Lazaridis. «Marktforschern zufolge ist unser globaler Anteil
an den Smartphone-Verkäufen im dritten Quartal auf rund 20 Prozent
gestiegen.
Unser Vorsprung gegenüber Apple hat sich sogar vergrössert.» Vor allem bei den Firmenkunden sei das Blackberry traditionell stark verankert, während das iPhone eher bei Privatkonsumenten punkte. «Es werden nur die Handyhersteller vorn bleiben, die schnell die immer komplexeren Strukturen ihrer Geräte, der Software und Internetdienste genau aufeinander abstimmen können», sagte Lazaridis. «Unterschätzen Sie uns nicht.»
Musik und Videos sind Schnee von gestern
Die Zukunft von Mobiltelefonen sieht der Unternehmensgründer
eindeutig im Bereich Multimedia. «Künftig kommt es darauf an, Handys
drahtlos in die gesamte Elektronik einzubetten, die uns umgibt.
Das Abspielen von Musik und Videos ist Schnee von gestern. Jetzt geht es
darum, dass sich mein Handy drahtlos mit der Stereoanlage zu Haus
oder im Auto verbindet und ich meine Musik dort hören kann, wo ich
mich aufhalte. Das ist die Zukunft von Multimedia.»