Jeder müsse «seinen Kult mit der demütigen Diskretion ausüben», die die Achtung der Andersdenkenden bezeuge, erklärte Sarkozy in einem vorab veröffentlichten Beitrag für die französische Zeitung «Le Monde».
Sarkozy verteidigte darin auch die Schweizer Bevölkerung: Es sei «verblüffend», welche «übertriebene und zuweilen karikaturenhafte Reaktionen» die Entscheidung zu den Minaretten «in bestimmten Bereichen der Medien und Politik» ausgelöst hätten.
Debatte über nationale Identität
Dahinter stehe aus seiner Sicht auch ein «irrationaler Argwohn» gegenüber Volksabstimmungen. «Anstatt das Schweizer Volk endgültig zu verurteilen, sollten wir auch verstehen, was es ausdrücken wollte und was so viele Völker in Europa fühlen, darunter das französische Volk.»
Europa sei tolerant.
Sarkozy verteidigte die Schweizer Bevölkerung. /


Aber seine Völker wollten nicht, «dass ihr Lebensrahmen, ihre Denkweise und ihre sozialen Beziehungen entstellt werden».
Auch deshalb halte er für Frankreich, wo über fünf Millionen Muslime leben, eine Debatte über «nationale Identität» weiter für notwendig, betonte Sarkozy. Sie sei «das Gegengift» gegen einen Zerfall der Gesellschaft in einzelne Gruppen. Basis des Zusammenlebens müssten «Anerkennung, Verständnis und Respekt» sein.