Kevin Lancashire / Quelle: news.ch / Donnerstag, 10. Dezember 2009 / 10:53 h
Wo liegt der Unterschied zu Google News?
Google News bündelt Artikel zu verschieden Themen in einer Gesamtansicht. Viele Artikel sind redundant.
«Living Stories» verfolgt das Ziel dem Leser zu jeder Zeit relevante Information in Form von «Evolving Stories» anzubieten, etwa neue Entwicklungen in der Libyen-Krise; umfassende Information, ohne die Notwendigkeit, weitere Portale zu konsultieren. Als zentrale Anlaufstelle für Nachrichten ist «Living Stories» ein Meilenstein: Facebook für Wissensdurstige.
Im Dienst des Lesers
Der Leser wird zum Verweilen und Vertiefen motiviert: Die «Timeline» erlaubt eine Zeitreise durch den Blätterwald. «Living Stories» memoriert die gelesenen Nachrichten. Bei wiederholtem Besuch werden neue Inhalte markiert. Die Benachrichtigung über Updates erfolgt per RSS oder E-Mail.
Google vs. Murdoch
Derweil greift der amerikanische Medienmogul Rupert Murdoch Google frontal an: Er will seine Inhalte für Google sperren lassen und sieht in der Vermarktung von Zeitungsartikeln auf digitalen Geräten mit den US-Verlagen Time, Conde Nast, Hearst und Meredith sowie dem eigenen Medienkonzern News Corp.
Screenshot: Living Stories USA /


dem Königsweg. Dazu lanciert er ein «iTunes für Zeitschriften».
Die «New York Times» hingegen, setzt auf die Kompetenz von Google in der digitalen Vermarktung; denn es ist so sicher wie das Amen in der Kirche: Mit Ihren Inhalten «Living Stories» müssen die Verleger Geld verdienen.
Das Werweissen über die Akzeptanz von Bezahl-Inhalten geht derweil weiter. Die Crux mit Bezahl-Inhalten ist die abschreckende Wirkung auf Leser, die auf freie Information konditioniert sind. Die Einnahmen aus der Onlinewerbung korreliert in der Regel mit der Anzahl Besuche.
Jüngst hat auch der Axel Springer Verlag via iPhone einen Bezahldienst lanciert. Die Zahlungsbereitschaft ist im mobilen Internet höher; fraglich, ob der Verkauf von Information von diesem Umstand profitieren wird. Redundante Agenturmeldungen werden keine Käufer finden.
Auch die Swisscom startet in der Schweiz mit Grossverlagen wie Tamedia und Ringier 2010 einen Pilotversuch. Ob diese aus der Not geborene Strategie der Monetarisierung von Zeitungs- und Magazininhalten einem Kundenbedürfnis entspricht, ist fraglich. Umfragen sind ernüchternd: Nur 16 Prozent der Deutschen Internetnutzer sind bereit für Online-Inhalte zu bezahlen, so eine Forsa-Umfrage. In England lediglich 5%.