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SBB-Schienennetz kostet 60 Prozent mehrBern - Die SBB fordert mehr Geld für den Unterhalt des Schienennetzes. Sie hat die Forderung mit einer Studie untermauert, die den jährlichen Mehrbedarf auf 850 Millionen Franken beziffert. Zur Finanzierung stellt die SBB auch höhere Billettpreise zur Diskussion.sl / Quelle: sda / Freitag, 19. Februar 2010 / 12:03 h
Der Hilferuf der SBB ist nicht neu. Bereits letzten September hatte SBB-Chef Andreas Meyer mehr Geld für den Unterhalt der SBB-Infrastrukturen gefordert. Nun präsentierte Meyer an einer gemeinsamen Medienkonferenz mit dem Bundesamt für Verkehr (BAV) erstmals detaillierte Zahlen.
Mehrbedarf von 850 Millionen Franken Die Studie von zwei Beratungsunternehmen beziffert den jährlichen Mehrbedarf für die Jahre 2010 bis 2016 auf 850 Millionen Franken. Das sind knapp 60 Prozent mehr, als die SBB in ihrer Finanzplanung für die Substanzerhaltung bislang vorsah. Als Hauptgrund für den aufgelaufenen Nachhol- sowie den prognostizierten Mehrbedarf nennen die Experten die starke Verkehrszunahme der letzten Jahre und das absehbare Verkehrswachstum.Netzbelastung gestiegen Seit 1995 ist die Netzbelastung um 47 Prozent gestiegen. Das Eisenbahnnetz kann auch ohne sofortige Aufstockung der Mittel weiterhin sicher betrieben werden. /
Die stärkere Nutzung verkürzt die Lebensdauer der Anlagen und führt damit rascher zu einem Sanierungsbedarf. Getrieben wird der Mehrbedarf auch von den steigenden Baukosten, denen aber nur gleichbleibende Einnahmen gegenüberstehen. Um diese Schere zwischen Finanzierungsbedarf und Ressourcen zu schliessen, haben SBB-Chef Meyer, Verkehrsminister Moritz Leuenberger und andere Verkehrspolitiker in den letzten Monaten zahlreiche Ideen vorgeschlagen. Sie reichten von einer befristeten Erhöhung der Mehrwertsteuer, über die Erhöhung der Kantons-Beiträge bis zum sogenannten «Mobility Pricing», bei dem die Verkehrsnutzer auf Hauptstrecken mehr bezahlen sollen als auf Nebenstrecken. Höhere Ticketpreise Ins Auge gefasst werden müssen laut Meyer auch höhere Ticketpreise für die Bahnkunden. Dabei gilt es aber zu beachten, dass die höheren Preise die Kundschaft nicht wieder von der Schiene auf die Strasse treiben. Diese Gefahr sieht auch der VCS, falls die Ticketpreise erhöht würden. Der Verkehrsverband spricht sich aber auch gegen Abstriche beim Ausbau des Schienennetzes aus. Es könne keine Lösung sein, für den Unterhalt der für Eisenbahn-Grossprojekte reservierte FinöV-Fonds anzuzapfen.
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