Robert Schwarzer, Verantwortlicher für den Detailhandel der Unia Schweiz, sprach von einer «willkürlichen Liquidation» durch den deutschen Insolvenzverwalter.
Quelle Schweiz und das Versandhaus Ackermann gehören zur deutschen Arcandor-Gruppe, über der Ende 2009 das Konkursverfahren eröffnet wurde. Das Management von Quelle Schweiz hatte dem Insolvenzverwalter ein Übernahmeangebot gemacht, hinter dem die Belegschaft stand. Es wurde laut Schwarzer nicht ernsthaft geprüft.
Er spricht von einer «ungeheuerlichen Arroganz» gegenüber den Mitarbeitern in der Schweiz, die erfolgreich gearbeitet und dem Unternehmen schwarze Zahlen beschert hätten. Auch das St. Galler Volkswirtschaftsdepartement machte sich für Quelle Schweiz stark.
Mehr Geld durch Liquidation
Dort hat man mit Enttäuschung auf die Schliessung der Quelle Versand AG reagiert.
Ein Übernahmeangebot des Schweizer Managements wurde gemäss Robert Schwarzer nicht ernsthaft geprüft. /


Konkrete Übernahmeangebote von mehreren Investoren seien leider abgelehnt worden, heisst es in einer Stellungnahme.
Volkswirtschaftsdirektor Josef Keller zeigte sich «frustriert». Der Kanton habe sich stark für die Weiterführung des Betriebs in St. Gallen engagiert. «Wir haben lange gehofft, dass es klappt.» Quelle Schweiz habe rentiert.
Schliesslich hätten die Interessen der Gläubiger in Deutschland den Ausschlag gegeben, sagte Keller. Die Liquidation von Quelle Schweiz bringe anscheinend mehr Geld in die Konkursmasse als die Aufrechterhaltung der Arbeitsplätze. «Es ist relativ brutal und einfach», sagte der Volkswirtschaftsdirektor.