Allein bei Luftangriffen der internationalen Truppen seien 131 Minderjährige ums Leben gekommen. Weitere 22 Kinder seien bei Durchsuchungsaktionen von Sondereinsatzkräften ums Leben gekommen, 128 seien von Aufständischen, einschliesslich Selbstmordattentätern, getötet worden.
38 Todesfälle liessen sich keiner Konfliktpartei zuordnen.
2009: Fast 350 Kinder in Afghanistan getötet. /


Coomaraswamy zeigte sich auch besorgt darüber, dass zahlreiche Kinder für den Kampf gegen die internationalen Truppen rekrutiert würden.
Besserer Schutz für Kinder und Zivilisten
Die Sonderbeauftragte, die sich zu einem einwöchigen Besuch im Land aufhält, sagte, der Kommandant der Internationalen Schutztruppe ISAF, Stanley McChrystal, habe ihr noch einmal versichert, Zivilisten und vor allem Kinder bei Militäraktionen besser schützen zu wollen. Die aktuelle Entwicklung gebe jedoch «Anlass zur Sorge».
Allein in den vergangenen eineinhalb Wochen waren fast 50 Zivilisten bei Operationen der internationalen Truppen getötet worden, darunter viele Kinder. Erst am Sonntag starben 27 Menschen bei einem NATO-Luftschlag in der zentralafghanischen Provinz Urusgan.
Die Mission der Vereinten Nationen in Afghanistan (UNAMA) hatte bereits im Januar erklärt, dass der Konflikt am Hindukusch im Jahr 2009 mehr Zivilisten das Leben gekostet hat als je zuvor seit dem Sturz des Taliban-Regimes Ende 2001.
Taliban für viele Tote verantwortlich
Dabei seien Aufständische wie die Taliban für etwa zwei Drittel der Toten verantwortlich gewesen. Militäroperationen hätten 25 Prozent der Opfer verursacht.