Dies war Facebook in der Vergangenheit bisher nur an einzelnen Tagen, wie am 24. Dezember oder am Neujahrstag gelungen. Für Google verheissen die neuesten Zahlen trotz des eigenen moderaten Zuwachses nichts Gutes.
«Die Kerngrösse im Webgeschäft sind neben den Zugriffsraten und der Verweildauer in erster Linie die Daten, die User generieren. Google droht hier wertvolle Ressourcen an Facebook zu verlieren», analysiert Social-Media-Experte Thomas Burg, Geschäftsführer von Socialware.
Facebook könne von einer beinahe beängstigenden Menge an persönlichen Daten und Informationen profitieren - lediglich an der Auswertung und Verwertung für kommerzielle Zwecke hapere es derzeit noch.
Während Google seinen Marktanteil von rund 6,5 bis sieben Prozent am gesamten Internet-Verkehr in den USA im Vergleich zum Vorjahr gerade einmal um ca. neun Prozent steigern konnte, verzeichnete Facebook im selben Zeitraum eine Steigerung von 185 Prozent, so Hitwise. «Das Tempo, mit dem Facebook in den vergangenen fünf bis sechs Jahren gewachsen ist, ist beeindruckend und erinnert frappant an den schnellen Erfolg Googles Ende der 90er-Jahre im Suchmaschinen-Segment», sagt Burg.
Facebook tut sich mit der Auswertung und Verwertung für kommerzielle Zwecke seiner Daten schwer. /

Google tut sich mit Social Media schwer
Google verfüge zwar ebenfalls über eine Unmenge von Daten, tue sich bisher aber gerade im Bereich Social Networking und Social Media schwer. «Ungeachtet des kurzen Hypes um Wave hat dieser Vorstoss, aber auch der neue Service Buzz bisher wenig gebracht. Mit der Suchmaschine und Gmail verfügt Google zudem nur über zwei starke Quellen, wo Daten gewonnen werden können», so Burg. Dazu komme, dass Facebook auch bei der Verweildauer, die User auf der Plattform verbringen, enorm punkten könne und User täglich stundenlang an die Seite binde.
Facebook lässt indes keinen Zweifel, dass man die globalen Nutzerzahlen von über 400 Mio. weiter ausbauen will. So plant das Unternehmen, in Kürze sein erstes eigenes Büro in Südindien zu eröffnen, um lokale Entwicklungsschwerpunkte für die mittlerweile rund acht Mio. indischen User zu setzen. Aber auch Werbetreibende sollen durch die neue Präsenz auf dem indischen Markt angelockt werden.