«Ich ging einerseits davon aus, dass der Wettbewerb beflügelt werde und dass eine grosse Gesellschaft der Swisscom besser die Stirn bieten könne als zwei kleinere Unternehmen», sagte Leuenberger.
«Als Eigentümer bin ich aber andererseits auch daran interessiert, dass es der Swisscom möglichst gut geht. Insofern trage ich zwei Hüte gleichzeitig. Das letzte Wort dürfte allerdings noch nicht gesprochen sein. Die Weko hat in der Vergangenheit einige mutige Entscheide gefällt, welche anschliessend das Bundesverwaltungsgericht wieder korrigiert hat.»
Leuenberger schliesst nicht aus, dass eines der beiden Unternehmen aufgrund des Entscheids die Schweiz verlässt.
SKS ist zufrieden
Beim Chef der Kommunikations-Kommission (Comcom), Marc Furrer, hinterlässt der Weko-Entscheid einen schalen Nachgeschmack. Die Stiftung für Konsumentenschutz ist zufrieden.
Moritz Leuenberger ist erstaunt über den Entscheid. /


«Das Ergebnis ist unbefriedigend», sagte Furrer auf Anfrage der Nachrichtenagentur SDA. Dem Telekommarkt mit zwei kleinen, «wenn möglich noch unmotivierten» Anbietern neben der grossen Swisscom bringe niemandem etwas.
Die Stiftung für Konsumentenschutz (SKS) ist froh, dass die Wettbewerbskommission (Weko) die Fusion zwischen Orange und Sunrise untersagt hat. Auch der Internetvergleichsdienst Comparis wertet das Verbot als konsumentenfreundlich.
Attraktivität der Schweiz gefährdet
Der Wirtschaftsdachverband Economiesuisse fürchtet nach dem Entscheid der Wettbewerbshüter, die Fusion von Orange und Sunrise zu unterbinden, um die Attraktivität des Standorts Schweiz.
Dominique Reber sprach auf Anfrage von einem «schwer nachvollziehbaren Entscheid», dass mehrere Mobilfunknetze mehr Wettbewerb bedeuten sollen. Drei Netze bedeuteten höhere Kosten, sagte Reber, «was zu weniger Preiswettbewerb führt».