In einem Interview mit der «SonntagsZeitung» skizzierte Sieber Optionen: «Bundesrat Leuenberger hat uns ja geradezu ermutigt, auf das Bundesverwaltungsgericht zu setzen.» Er könne sich aber auch vorstellen, dass Dossier in abgeänderter Form nochmals vorzubringen.
«Das strategische Ziel einer Fusion bleibt bestehen», hielt Sieber fest. «Ausser unsere Juristen kommen zum Schluss, dass alle Optionen aussichtslos sind.» Für eine Beschwerde habe Orange 30 Tage Zeit.
Sieber bestritt, dass Orange bei der Weko keine Preiszugeständnisse gemacht habe.
Gemäss Weko ist Sunrise «der aktivste Netzbetreiber» aus dem Markt. /


«Wir haben immer gesagt, dass wir eine Multibrand-Strategie fahren werden mit den Marken Sunrise und Yallo und ihren Angeboten.» Auch stimme nicht, dass Orange die Cablecom nicht auf ihr Netz habe lassen wollen.
Wird die Swisscom beschützt?
Auch Sunrise-Verwaltungsrat Jens Alder, ehemaliger Swisscom-Chef, sieht die Swisscom nach dem «Fehlentscheid» der Weko nun bevorteilt.
Die Swisscom verfüge im Mobilfunk über einen Marktanteil von rund 60 Prozent: «Dann hat man eine Wettbewerbsbehörde, die verhindern will, dass zwei Unternehmen mit je 20 Prozent Marktanteil auf 40 Prozent kommen, also nicht marktbeherrschend werden.»
Die Weko hat ihr überraschendes Verbot am Donnerstag damit begründet, dass mit drei Anbietern eine gewisse Wettbewerbsdynamik bestehen bleibe. Mit Sunrise würde «der aktivste Netzbetreiber» aus dem Markt verschwinden und ein «Schulbeispiel einer kollektiv marktbeherrschenden Stellung» entstehen.