«Jede Form von verdeckten Gesichtern macht mir Probleme», sagte die Justizministerin in einem Interview mit der Zeitung «Sonntag». Das gelte auch für die Burka. «Ich möchte im öffentlichen Raum das Gesicht des Gegenübers sehen, nicht nur die Augenpartie.»
Bei der afghanischen Burka ist dies nicht der Fall. Dieser Ganzkörperschleier bedeckt das Gesicht vollständig; die Augenpartie ist hinter einem gitterähnlichen Gewebe versteckt. Beim arabischen Nikab handelt es sich um einen Gesichtsschleier mit kleinem Sehschlitz. Die Zahl der Trägerinnen solcher Gesichtsverhüllungen wird in der Schweiz als sehr tief eingeschätzt.
Bundesrat Ueli Maurer spricht mit Bundesrätin Eveline Widmer-Schlumpf. /

Ausnahmen müssen festgelegt werden
Widmer-Schlumpf sprach sich zudem am Abend in der Sendung «Mise au point» des Westschweizer Fernsehens dafür aus, dass im Rahmen eines allfälligen Gesetzes Ausnahmen, beispielsweise für Touristinnen, festgelegt werden.
Ein Verbot lehnt SVP-Bundesrat Ueli Maurer ab. «In einem liberalen Staat muss man nicht mit Kleidervorschriften kommen», sagte Maurer in einem Interview mit dem «SonntagsBlick».
Nicht explizit für ein Burka-Verbot sprachen sich die Delegierten des Frauendachverbandes alliance F an ihrer Versammlung am Samstag in Bern aus - sie wollen jedoch «klare Regeln über die Verhüllung des Gesichts», wie es in einer Mitteilung hiess. Im öffentlichen Raum sollen Gesichter in jedem Fall erkennbar sein.
Deutlich für ein Burka-Verbot sprachen sich die Delegierten der Schweizer Demokraten (SD) aus. Sie nahmen am Samstag an einer Versammlung in Suhr AG einstimmig eine Resolution zu einem Burka-Verbot «ohne Wenn und Aber» an.