So rechnet die KOF für das laufende sowie für das Jahr 2011 mit einem Wachstum der gesamten Gesundheitskosten von jeweils 3,7 Prozent, wie sie vor den Medien in Zürich ausführte. In ihrer letzten Prognose im vergangenen Herbst war die KOF noch von 2,4 beziehungsweise 2,5 Prozent Wachstum ausgegangen.
Einer der Hauptgründe für diese Korrektur ist die Lohnentwicklung. «Wegen der besseren Wirtschaftslage sind die Löhne viel stärker gestiegen als angenommen», sagte Institutsleiter Jan-Egbert Sturm. Die Lohnkosten seien ein grosser Teil der Gesundheitsausgaben. Über 365'000 Leute seien mittlerweile in diesem Bereich beschäftigt.
Die KOF war im vergangenen Herbst von Lohnerhöhungen von lediglich 0,3 Prozent im 2010 und 0,1 Prozent im Jahr 2011 ausgegangen.
Höhere Gesundheitausgaben in der Schweiz. /


Die aktuellen Werte der KOF-Frühjahresprognose 2008-2011 liegen nun aber bei 1,6 beziehungsweise 0,8 Prozent.
Starker Bevölkerungszuwachs
Ein weiterer Grund für die höheren Kosten ist gemäss Sturm der Bevölkerungszuwachs, der höher ausfiel als in den Szenarien des Bundesamts für Statistik vorgesehen. Statt um 0,7 Prozent nahm die Bevölkerung im vergangenen Jahr um 1,2 Prozent zu. Dies entspricht einem Unterschied von 28'000 Personen.
Die Bedeutung des Gesundheitswesens nehme immer weiter zu, sagte Sturm. Dies zeigt sich am stetig wachsenden Anteil der Gesundheitsausgaben am Bruttoinlandprodukt (BIP). Für 2010 prognostiziert die KOF diesen Anteil bei 11,5 Prozent, für 2011 sogar bei 11,6 Prozent.