Lücken ortet der Bericht auch in der Koordination der Pandemiepläne: Das Bundesamt für Gesundheit (BAG), die Eidgenössische Kommission für Impffragen und Swissmedic hätten sich besser absprechen müssen. Bei der Verteilung des Impfstoffs sei nicht klar gewesen, wer zuständig sei: der Bund oder die Kantone.
Kauf von Impfstoff war richtig
Richtig gelegen sei die Schweiz hingegen mit dem Kauf von 13 Millionen Impfdosen, heisst es im Expertenbericht. Im Juni 2009 hatte sich der Bundesrat entschlossen, für rund 84 Millionen Franken Impfstoffe bei Novartis und GlaxoSmithKline zu kaufen.
«Die nationalen und internationalen Fachleute gingen davon aus, dass pro Person zwei Impfdosen benötigt wurden», schreibt das Eidgenössische Departement des Innern (EDI) dazu.
Die Schweiz hat genug Impfstoff eingekauft. /

Geringe Impfbereitschaft
Allerdings liessen sich bloss 15 Prozent der Bevölkerung und 27 Prozent der Risikogruppen impfen. Von den 13 Millionen Dosen sind deshalb über zwei Drittel übrig geblieben: Nach einer Spende an die WHO lagern beim Bund immer noch rund 7 Millionen und in den Kantonen 1,2 Millionen Impfdosen.
Mit der Untersuchung der Impfstrategie reagierte der Bundesrat auf Kritik von allen Seiten. Er beauftragte damit internationale Experten und das Unternehmen Ernst & Young. Abgesehen von den erwähnten Mängeln stellten die Fachleute der Impfstrategie des Bundes ein gutes Zeugnis aus, wie das EDI mitteilte.