14 Menschen wurden schwer verletzt, drei von ihnen schweben in Lebensgefahr, wie die Notdienste mitteilten. Die Opfer wurden im Bahnhof des katalanischen Ferienortes Castelldefels an der Costa Dorada nachts von einem Hochgeschwindigkeitszug erfasst, als sie mit Dutzenden anderen Menschen die Gleise überqueren wollten, um an den Strand zu gelangen.
Dort wollten sie nach altem Brauch an einem Fest zum Johannistag teilnehmen und die Sommer-Sonnenwende feiern. Der Namenstag des Heiligen Johannes am 24. Juni ist in vielen Teilen Spaniens ein Feiertag, in den die Menschen mit grossen Partys hineinfeiern.
Behörden machten Opfer verantwortlich
Die Behörden machten die Opfer, die zwischen 16 und 26 Jahre alt waren, für den Unfall verantwortlich. Sie hätten leichtsinnig gehandelt, weil sie die Gleise überquerten anstatt die vorhandene Unterführung zu nutzen, sagte der katalanische Regierungschef José Montilla. Die Bahngesellschaft Renfe wies jede Schuld von sich: Seitens des Unternehmens seien alle Sicherheitsvorkehrungen eingehalten worden.
Nach Aussagen von Überlebenden war die Unterführung wegen der Menschenmenge überfüllt.
Ein Dutzend Tote bei einem Zugunglück in Spanien. /


Andere erklärten, sie sei geschlossen gewesen. Renfe wies das zurück. Der Zug habe ausserdem bei der Einfahrt in den Bahnhof mit einem Signalton gewarnt. Bürgermeister Joan Sau räumte ein, dass eine ebenfalls vorhandene Fussgängerbrücke wegen Bauarbeiten gesperrt war.
Von Psychologen betreut
Etwa 40 Krankenwagen und Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr eilten zu dem Unglücksort. Noch in der Nacht trafen auch erste Angehörige der Opfer ein. Der Zivilschutz brachte sie in eine Stadthalle der 62'000 Einwohner zählenden Gemeinde. Dort wurden sie von Psychologen betreut.
Es war das schwerste Bahnunglück in dem südeuropäischen Land seit 2003. Damals waren nahe der zentralspanischen Stadt Chinchilla 19 Menschen beim Zusammenstoss zweier Züge getötet worden.