Allein in Rom zogen nach Angaben der Veranstalter rund 40'000 Demonstranten mit Trillerpfeifen und roten Fahnen am Kolosseum vorbei. In Mailand versammelten sich nach Angaben der CGIL 80'000 Menschen, die Polizei sprach hingegen von nur 35'000. Kundgebungen gab es unter anderem auch in Bologna, Neapel und Palermo.
Kampf für faire Sparmassnahmen
«Niemand bestreitet, dass wir sparen müssen», sagte die stellvertretende CGIL-Vorsitzende Susanna Camusso in Bologna. «Aber die Kürzungen müssen fair und auf die Zukunft gerichtet sein.» Es könne nicht nur darum gehen, einfach drastisch die Ausgaben zu kürzen.
Weniger Geld für öffentlichen Dienst und Kommunen
Die Mitte-Rechts-Regierung Berlusconis hat für die kommenden zwei Jahre Einsparungen von rund 25 Milliarden Euro angekündigt. Die Löhne und Gehälter im öffentlichen Dienst sollen eingefroren und Zuschüsse an die Kommunen gestrichen werden.
Berlusconi immer unbeliebter
Der Streik ist ein Test für Berlusconis Politik.
Gegen Silvio Berlusconis Sparbeschlüsse wird Demonstriert. /


Weil die Arbeitslosigkeit wächst und die Wirtschaft des Landes langsamer aus der Krise kommt als erwartet, haben die Italiener ihren Regierungschef in Umfragen abgestraft. Er rutschte auf seinen schlechtesten Wert in Erhebungen.
Italien im Visier der Finanzmärkte
Monatelang hatte Berlusconi den Italienern versichert, gegen eine Schuldenkrise wie in Griechenland seien sie immun. Inzwischen freilich gehört Italien mit Griechenland, Spanien und Portugal zu den Euro-Ländern, die wegen ihrer immensen Schulden ins Visier der Finanzmärkte geraten sind. Und im Mai verabschiedete Berlusconis Regierung ihr gewaltiges Sparpaket.
Uneinige Gewerkschaften
Doch auch die Gewerkschaftsbewegung ist über den Streik gespalten. Anders als die linke CGIL mit ihren sechs Millionen Mitgliedern haben die beiden anderen grossen Gewerkschaften CISL und UIL nicht zum Arbeitskampf aufgerufen. Gleichwohl sind die Einsparungen auch bei ihnen auf Kritik gestossen.