Die Credit Suisse (CS) spürte insbesondere die schwierigeren Marktverhältnisse im Investmentbanking. Namentlich das Anleihengeschäft verlief im letzten Quartal harzig, während der Aktienhandel und das Emissions- und Beratungsgeschäft gut liefen. Der Nettoertrag der Konzernsparte ist insgesamt um über ein Fünftel eingebrochen.
Mit 784 Mio. Fr. betrug der Vorsteuergewinn der Investmentbank im zweiten Quartal nicht einmal mehr halb so viel wie von Januar bis März. Die CS verdiente mit dem Investmentbanking sogar weniger als mit der Vermögensverwaltung (Private Banking), die einen Quartalsgewinn von 874 Mio. Fr. auswies.
Wealth Management ist stabil
Damit blieb das Geschäft mit vermögenden Kunden (Wealth Management) und Schweizer Klein- und Firmenkunden im Vergleich zum ersten Quartal stabil. Einen Gewinnrückgang von fast 90 Prozent auf 22 Mio. Fr. musste die CS dagegen beim Asset Management, also mit der institutionellen Vermögensverwaltung und den alternativen Anlagen, hinnehmen.
Credit Suisse mit 1,6 Mrd. Fr. Reingewinn im zweiten Quartal. /


Als hoch bezeichnet die CS den Zufluss neuer Kundengelder. Dieser belief sich konzernweit auf netto 14,5 Mrd. Franken, wobei 13,8 Fr. bei der Vermögensverwaltung und knapp 1,3 Mrd. Fr. beim Asset Management verbucht werden konnten. Im Vergleich zum Vorquartal, als der Nettoneugeldzufluss 26 Mrd. Fr. betagen hatte, konnte die Bank aber deutlich weniger neue Kundengelder verzeichnen.
Deutsche nehmen Geld von Schweizer Konten
Keine neuen Angaben machten Konzernchef Brady Dougan und Finanzchef Renato Fassbind am Donnerstag zu den Hausdurchsuchungen in den deutschen CS-Niederlassungen respektive zum mutmasslichen Diebstahl von Kundendaten. Die CS tue alles, um die Unsicherheit möglichst schnell aus dem Weg zu räumen, sagte Dougan einzig.
Die Bank sei überzeugt davon, sich immer gesetzestreu verhalten zu haben und kooperiere daher mit den Behörden. Dougan verneinte zudem, dass die CS mit den deutschen Behörden Verhandlungen über eine Beilegung der Probleme führe.