Dank der Konjunkturerholung musste die Deutsche Bank deutlich weniger Geld für faule Kredite zurücklegen. Die Risikovorsorge sank im Jahresvergleich um drei Viertel auf 243 Mio. Euro, wie die Grossbank am Dienstag mitteilte.
Dagegen bremste die Verunsicherung der Anleger wegen der Schuldenkrise in Europa wie bei anderen Banken auch die Erträge im Kerngeschäft Investmentbanking - besonders im Vergleich zum starken ersten Vierteljahr.
Weitere Zugewinne zu erwarten
«Die Weltwirtschaft dürfte sich weiter beleben», erklärte Bankchef Josef Ackermann. Vor allem im Privat- und Firmenkundengeschäft seien daher branchenweit weitere Zugewinne zu erwarten, «während die Kapitalmarktaktivitäten der Banken grösseren Schwankungen als in den letzten zwölf Monaten ausgesetzt sind».
Vor Steuern stieg der Gewinn um 16 Prozent auf 1,5 Mrd. Euro, rund die Hälfte davon im Investmentbanking.
Deutsche Bank mit einer Milliarde Euro Gewinn. /


Dem Frankfurter Geldhaus half dabei auch die Übernahme von Teilen der niederländischen Bank ABN Amro. Der Kaufpreis lag mehr als 200 Mio. Euro unter dem Buchwert, was zu einem entsprechenden Einmalgewinn führte.
Etwas mehr zugetraut
Während der Überschuss deutlich über den durchschnittlichen Analystenprognosen lag, hatten die Experten dem Institut vor Steuern etwas mehr zugetraut.
Mit ihren Privat- und Firmenkunden hat die Deutsche Bank im zweiten Quartal so viel verdient wie seit dem Höhepunkt der Finanzkrise nicht mehr. Der Gewinn vor Steuern in der Sparte Private and Business Clients (PBC) lag bei 233 Mio. Euro.
Mehr Gewinn hatte die Deutsche Bank dort seit dem Zusammenbruch von Lehman Brothers im September 2008 nicht mehr erzielt, vor einem Jahr waren es nur 55 Mio. Euro gewesen.