Einem Bericht der Internet-Ausgabe der US-Zeitung «Wall Street Journal» vom Sonntag (Ortszeit) zufolge gibt jede der zehn beliebtesten Facebook-Anwendungen Nutzerdaten an externe Firmen weiter. Demnach lesen die Anwendungen nicht nur Informationen einzelner Nutzer selbst, sondern teils auch von deren Freunden aus.
Anwendungen als Datenfalle
Facebook ist ein so genanntes soziales Netzwerk im Internet. Dessen Nutzer können dort eigene Profile mit Informationen über sich selbst anlegen und mit Freunden und Bekannten in Kontakt treten.
Facebook verkaufte Daten. /


Neben den Kontaktmöglichkeiten steht ihnen auch eine Vielzahl von Programmen wie etwa Spiele oder Horoskope zur Verfügung.
Diese Programme gaben, wie Facebook einräumte, teils die Kennnummer weiter, die jedem Nutzerprofil zugeordnet ist. Bei der Kennnummer handelt es sich nicht um den Namen, den Nutzer zur Anmeldung auf ihrem Facebook-Konto brauchen. Vielmehr dient die sogenannte User-ID der eindeutigen technischen Zuordnung von Information zu einem Facebook-Profil.
Nutzungsprofile erstellt
Wie das «Wall Street Journal» berichtete, gaben die von ihm untersuchten Anwendungen Nutzer-Kennnummern an mindestens 25 Werbeunternehmen weiter oder an Datensammelfirmen, von denen mehrere das Surfverhalten von Internet-Anwendern untersuchten und Nutzungsprofile erstellen.
Dem Bericht zufolge übermittelten drei der zehn beliebtesten Anwendungen bei Facebook auch Informationen über die Freunde von Facebook-Nutzern an externe Firmen.
Facebook kündigte an, die Weitergabe der Nutzer-Kennnummer «dramatisch eingrenzen» zu wollen. Die bisherige Weitergabe der Nutzer-Kennnummern ermögliche jedoch keinen Zugriff auf private Daten der Facebook-Nutzer.