Das berichtete die «New York Times» am Mittwoch. In Videobotschaften hatte der von den USA gesuchte Awlaki wiederholt zur Gewalt gegen die USA und US-Bürger aufgerufen.
Der Prediger wird im Jemen vermutet, von wo vor einigen Tagen mehrere Paketbomben an jüdische Einrichtungen in die USA aufgegeben wurden. Youtube bestätigte den Bericht auf Anfrage zunächst nicht.
Nach Angaben eines New Yorker Abgeordneten der Demokraten, Anthony Weiner, war der Islamist auf rund 700 Videos zu sehen, die auf Youtube hochgeladen wurden. Die Aufnahmen wurden demnach mehr als 3,5 Millionen Mal angesehen.
Awlaki in Mordprozess verwickelt
Gegen Awlaki war am Dienstag im Jemen in Abwesenheit Anklage erhoben worden.
Youtube entfernt Videos mit radikalem Inhalt. /


Die Staatsanwaltschaft wirft ihm «Anstachelung zur Tötung von Ausländern und Sicherheitskräften» vor. Ende vergangenen Monats war bei Sanaa ein französischer Mitarbeiter eines Energieunternehmens getötet worden.
Die Vorwürfe gegen Awlaki kamen während des Prozesses gegen einen jemenitischen Sicherheitsmann auf, der den Franzosen auf dem Unternehmensgelände erschossen haben soll. Laut Anklage korrespondierte er über Monate mit Awlaki, der ihn ermutigt habe, Ausländer zu töten.
Die USA gaben Awlaki Anfang April zur gezielten Tötung frei. Awlaki, der auch die US-Staatsbürgerschaft besitzt, wurde 1971 im US-Bundesstaat New Mexico geboren und ging 1978 mit seinen Eltern in den Jemen.
1991 kehrte er zum Studium in die USA zurück und begann, in mehreren Bundesstaaten in Moscheen zu predigen. Er wird inzwischen wieder im Jemen vermutet, in der Provinz Schabwa, die von Angehörigen seiner Familie kontrolliert wird.