Pascal Lamia, Leiter der Melde- und Analysestelle Informationssicherung (MELANI), vermutet, dass die vier Parteien gezielt angegriffen worden sind. Es sei aber schwierig bis unmöglich herauszufinden, wer dahinterstecke, sagte er am Montag auf Anfrage der Nachrichtenagentur SDA.
Erster Angriff dieser Art
Parteien und Firmen müssten jederzeit mit Hacker-Angriffen rechnen. Es sei aber das erste Mal, dass politische Parteien direkt nacheinander angegriffen worden seien, sagte Lamia.
Als bisher letzte Partei musste am Sonntag die SVP eine Attacke hinnehmen, wie Generalsekretär Martin Baltisser auf Anfrage sagte. Er geht davon aus, dass der Angriff vergleichbar ist mit den DDOS-Attacken (Denial of Service) auf die anderen Parteien.
Spezialisten seien daran, die Störung zu beheben und die Seite zu stabilisieren, sagte Baltisser am Montag.
Es ist schwierig, den Hackern auf die Spur zu kommen. (Symbolbild: Chaos Computer Club) /


Für die Suche nach Massnahmen, die Angriffe dieser Art künftig verhindern sollen, habe die SVP Kontakt mit den anderen betroffenen Parteien aufgenommen.
Keine Partei äusserte sich am Montag zu möglichen Urhebern der Angriffe. Ebenso ist bei allen noch offen, ob rechtliche Schritte unternommen werden.
Grüne bisher verschont
Bei einem Denial-of-Service-Angriff handelt es sich um eine mutwillig oder unfreiwillig herbeigeführte Überlastung einer Website. Der «Angriff» auf die CVP war nach Angaben der Partei von über 120 Rechnern aus gestartet worden.
Die SP sprach von 200 Computern, die über 10'000 Mal pro Sekunde die Adresse der SP kontaktierten, was zu einer kompletten Überlastung führte. Bei der FDP erfolgten nach Angaben von Sprecher Noé Blancpain 8 Millionen simultane Zugriffe auf die Seite. Die SVP gab keine Einzelheiten bekannt.