Gül erinnerte in seiner Antwort auf die Begrüssungsrede von Bundespräsidentin Doris Leuthard an Lausanne und Montreux als historische Etappen für die Entstehung der türkischen Republik, die 1923 ausgerufen wurde.
Mit der Konvention von Lausanne im Sommer desselben Jahres war das Fundament für den Nachfolgestaat des Osmanischen Reiches gelegt worden. Mit dem Vertrag von Montreux 1936 erlangte die Türkei die volle Souveränität über Dardanellen, Marmarameer und Bosporus zurück.
Gül würdigte die entschlossenen Vermittlungsbemühungen der Schweiz im Konflikt zwischen der Türkei und Armenien zur Normalisierung der Beziehungen. Die Schweiz als Vorbild für Rechtsstaatlichkeit und für die Stärkung der Position der Frau wirke stark auf die Türkei. «Wir führen die Bemühungen um Friedenssicherung, Sicherheit und Wohlstand weiter», sagte Gül.
Der tuerkische Staatspräsident Abdullah Gül spricht anlässlich des offiziellen Staatsbesuches in Bern. /

Potential in der Wirtschaft
Gül sprach vom grossen Potential in den beiderseitigen Wirtschaftsbeziehungen, das noch ausgebaut werden könne. Und er würdigte das im Sommer unterzeichnete Doppelbesteuerungsabkommen. Die Schweiz bezeichnete Gül als wichtigen Partner für die Region zwischen Balkan und Nahem Osten wegen ihrer hochentwickelten Infrastruktur und ihres technischen Know-hows.
Auch auf die türkische Gemeinde in der Schweiz mit ihren rund 120'000 Mitgliedern kam Gül zu sprechen. Sie sichere die kulturelle Verbindung zwischen den beiden Ländern.
In einer globalisierten Welt habe die Freundschaft mit der Schweiz für die Türkei besondere Bedeutung, betonte Gül.