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Sudans Präsident soll Milliarden veruntreut habenLondon/Nairobi - Der mit internationalem Haftbefehl gesuchte sudanesische Staatschef Omar al-Baschir soll bis zu neun Milliarden Dollar aus Ölgeschäften unterschlagen und auf britischen Banken deponiert haben. Das geht aus einer von Wikileaks veröffentlichten US-Diplomatendepesche hervor.bert / Quelle: sda / Samstag, 18. Dezember 2010 / 15:25 h
Das Geld aus der Staatskasse soll al-Baschir nach Informationen des Internationalen Strafgerichtshofes in Den Haag (IStGh) unter anderem auf der Bank Lloyds platziert worden sein, berichtete die Tageszeitung «Guardian» unter Berufung auf Wikileaks am Samstag.
Die Plattform machte eine diplomatische Depesche zwischen dem IStGh-Chefankläger, Luis Moreno-Ocampo, und einem US-Spitzendiplomaten aus dem März 2009 öffentlich. Kurz zuvor hatte der Strafgerichtshof den Haftbefehl gegen al-Baschir erlassen.
In der Depesche erklärt der Ankläger, wenn die Veruntreuung öffentlich gemacht würde, könne das die Verhaftung al-Baschirs begünstigen. Vor allem die öffentliche Meinung im Sudan selbst sollte mit der Veröffentlichung beeinflusst werden.
Sowohl ein Sprecher der sudanesischen Botschaft in London als auch die Bankengruppe Lloyds dementierten die Berichte am Samstag.
International gesucht: Omar al-Baschir /
Ein Lloyds-Sprecher sagte in London, es gebe keine Verbindungen der Bank zu al-Baschir. Ein ranghohes Mitglied von al-Baschirs Nationaler Kongresspartei erklärte gegenüber der Nachrichtenagentur AFP im Sudan, Moreno-Ocampo sei «ein Lügner». Moreno-Ocampo bestätigte dagegen am Samstag, dass der Strafgerichtshof Hinweise darauf habe, dass al-Baschir Milliarden Dollar seines Landes unterschlagen habe. Das Gericht konzentriere sich aber auf die Anklage wegen Völkermordes in Darfur, nicht auf die mutmassliche Veruntreuung, sagte der IStGh-Chefankläger. Bank of America: Keine Überweisungen mehr für Wikileaks Die US-Grossbank Bank of America wickelt nach eigenen Angaben keine Überweisungen mehr an die Enthüllungsplattform Wikileaks ab. In einer Erklärung hiess es am Samstag, die Website sei möglicherweise in Aktivitäten verwickelt, die nicht mit den Firmenrichtlinien für die Abwicklung von Finanztransaktionen übereinstimmten. Die Bank folgt damit den Schritten anderer Finanzinstitute wie MasterCard und PayPal, die auch keine Überweisungen für Wikileaks mehr tätigen.
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