Wie aus der Statistik über den Freiheitsentzug 2010 des Bundesamts für Statistik hervorgeht, waren am 1. September 2010 in der Schweiz 6181 Personen in Einrichtungen des Freiheitsentzugs inhaftiert. Im Vorjahr waren es 6084.
Seit 1999 schwankt die Zahl der Inhaftierten zwischen knapp 5000 (2002) und 6200 (2010). Auf 100'000 Einwohner gab es 2010 80 Insassen in Haftanstalten - eine seit 2004 ziemlich konstante Grösse. 2005 waren es 83 Häftlinge pro 100'000 Einwohner. Die Schweiz hat im westeuropäischen Vergleich eine relativ niedrige Häftlingsrate.
Gefängnisse teilweise Überbelegt
Die Gefängnisse waren zu 92,5 Prozent belegt. Die Belegungsrate nahm gegenüber 2009 um 1,5 Prozentpunkte zu. In den lateinischen Kantonen lag die Belegungsrate gar bei 105 Prozent.
Hohe Belegungsrate der Gefängnisse: Über 90% belegt. /


Von den Inhaftierten befanden sich 31 Prozent in Untersuchungshaft, 61 Prozent im Straf- und Massnahmenvollzug, 6 Prozent waren im Rahmen von Zwangsmassnahmen gemäss Bundesgesetz über die Ausländerinnen und Ausländer und 2 Prozent aus anderen Gründen inhaftiert.
Knapp drei Viertel der Häftlinge sind Ausländer
Seit 2004 ist der prozentuale Anteil an ausländischen Inhaftierten stabil: Er macht 72 Prozent des Gesamtbestands aus. Bei den Untersuchungshäftlingen lag der Ausländeranteil gar bei über 81 Prozent - ebenfalls ein über die Jahre relativ stabiler Prozentsatz.
Ausländer werden wegen Fluchtgefahr eher in Untersuchungshaft genommen als Schweizer. 60 Prozent der ausländischen U-Häftlinge haben keinen offiziellen Wohnsitz in der Schweiz. Es sind (Kriminal-)Touristen, Grenzgänger und illegal Eingereiste.
5,6 Prozent der Inhaftierten sind Frauen - ein seit 1999 ziemlich konstanter Prozentsatz. Der Anteil der Minderjährigen ging auf 0,6 Prozent zurück - der geringste Wert seit 1999.
Die Erhebung zum Freiheitsentzug wurde bei den 114 Anstalten und Institutionen des Freiheitsentzugs der kantonalen Justiz- und Polizeidepartemente durchgeführt. Sie verfügen über total 6683 Haftplätze.