Holly Fulton wählte für ihre neue Kollektion ein weibliches Lippenmotiv. Die schottische Modedesignerin, die sich für luxuriöse, aber einfach zu tragende Kleidung einen Namen gemacht hat, stellte heute Morgen im Londoner Somerset House ihre aktuelle Herbst/Winterkollektion 2011/12 mit Schwerpunkt 'Dress' vor. Die leuchtenden Farben und die aufwendige Detailarbeit kamen bei den Zuschauern hervorragend an. Premierminister David Camerons Frau Samantha, Botschafterin des British Fashion Council, sass in der ersten Reihe, und man konnte vernehmen, wie sie sich mit Freundin und Millionenerbin Daphne Guinness, ebenfalls von Fultons individuellen Outfits beeindruckt, über ein «hinreissendes» Top ausliess.
Fulton kombinierte ein leuchtend gelbes, eng anliegendes Kleid mit wuchtigem Schmuck und einer übergrossen Clutch aus Kunstpelz. Kurzkleider bestachen durch grafische Art-Déco-Prints und Nietendetail am Halsausschnitt. Schlichte Shiftkleider hatten angeschnittene Ärmel aus Leder. Wagemutige Fashionistas werden sich zweifellos für die Kurzkleider mit Tulpenröcken aus flauschigem Kunstpelz und langärmeligen Oberteilen aus Seide begeistern. Ein weibliches Lippenmotiv erschien wiederholt auf Tops und Kleidern, vor allem an Schultern und Manschetten - und in Form von Ohrringen. Hingucker: ein schwarzgelbes Tweeddress. Auch eine Jacke in Übergrösse war aus gleichem Material und gleicher Farbe und wirkte in Kombination mit Sonnenbrille, BH-Top und Hose edel und sportlich.
Pilotto liess sich von Studentenprotesten inspirieren
Für den Abend gab es fliessende, bodenlange Kreationen in schwarzroten Geodrucken.
Model bei der Londoner Fashion Week mit Kleidern von Holly Fulton. /


Eine blassblaue Version wies erneut das Lippenmotiv auf, kaum wahrnehmbar und diskret am Saum der Robe. Holly Fulton zeigte mit dieser Kollektion erneut, dass sie bereits zu den ganz Grossen in der Modewelt gehört. Im Rahmen der Londoner Fashion Week präsentierte der österreichisch-italienische Modedesigner Peter Pilotto heute Morgen als Erster eine neue, von den diesjährigen Pariser und Londoner Studentenprotesten inspirierte Linie.
«Wir wollten etwas mit einem schärferen, härteren Touch machen, etwas, das eher mit einer Jugendkultur, einer Jugendbewegung zu tun hatte», erklärte der belgisch-peruanische Designer Christopher De Vos, der mit Pilotto zusammenarbeitet. «Daher auch die vielen von Flaggen inspirierten Bänder und so. Ja, unsere Kollektion sollte die momentan vorherrschenden Spannungen reflektieren.»
Die Farbpalette war gedämpft, hier und da aufgelockert von knalligem Rot auf einem Kleid oder Kragen. Dominierend: lange, enganliegende und taillierte Jacken. Peter Pilottos Kleider hatten Rüschen und Krausen und hochsitzende Halsausschnitte, und die Hosen, teils weiter als bei anderen Designern, waren mit oberschenkellangen, bedruckten Tops kombiniert. Heute Nachmittag stellen Burberry, Giles Deacon und Julien Macdonald ihre neuen Kollektionen vor. Shows für morgen: u. a. Marios Schwab, Emilio de la Morena und Amanda Wakeley.