Dies sagten am Donnerstag ägyptische Gastarbeiter, die nach Tunesien geflohen waren. Von Polizei oder Militär fehle seit Tagen jede Spur. Polizeiwachen seien niedergebrannt worden.
Umkämpft ist dagegen die Stadt Al-Sawija südwestlich der Hauptstadt Tripolis, wie Augenzeugen nach Angaben des Nachrichtensenders Al-Arabija berichteten. Libysche Truppen, die auf den Befehl Gaddafis hörten, hätten Al-Sawija angegriffen, hiess es.
Selbstmord Gaddafis erwartet
Der zurückgetretene libysche Justizminister Mohamed Abdul al-Jeleil erwartet einen baldigen Selbstmord von Staatschef Muammar al-Gaddafi. Al-Jeleil sagte in einem Interview der schwedischen Zeitung «Expressen»: «Gaddafis Tage sind gezählt.
Muammar al-Gaddafi bei seinem letzten Auftritt aum libyschen Fernsehen. /


Er wird es wie Hitler machen und sich das Leben nehmen.»
Weiter sagte der Anfang dieser Woche abgetretene Minister, Gaddafi habe persönlich 1988 den Befehl zum Lockerbie-Terroranschlag mit 270 Toten gegeben.
Al-Kaida unterstützt Protestbewegung
Nach Angaben der US-Gruppe Site, die Al-Kaida und islamistische Internetseiten beobachtet, befürwortet auch die radikal-islamische «Al-Kaida im Maghareb» den Volksaufstand in Libyen und verurteilte am Donnerstag Gaddafi für dessen gewaltsame Niederschlagung der Proteste.
Die Demonstranten in Libyen sind Beobachtern zufolge - anders als Al-Kaida - überwiegend nicht religiös motiviert, sondern lehnen sich gegen Unterdrückung und Armut auf.
Regime droht ausländischen Journalisten
Libyen hat nach Angaben der US-Regierung ausländischen Journalisten massiv gedroht. Tripolis betrachte die wenigen Reporter, die ohne Genehmigung im Land sind, als Angehörige des Terrornetzwerks Al-Kaida, berichtet das US-Aussenministerium nach Gesprächen mit hohen libyschen Regierungsbeamten.
Die libysche Regierung sei nicht für die Sicherheit dieser Journalisten verantwortlich. Zugleich hätten die Regierungsbeamten aber zugesagt, einige Journalisten internationaler TV-Sender würden ins Land gelassen. Dazu zählten Vertreter von CNN und BBC und des arabischen Senders Al-Arabiya.