Bis 2015 explodieren die Umsätze der Musikbranche im Digitalvertrieb laut Ovum auf über 20 Mrd. Dollar. Im Vorjahr erreichten die Anbieter weltweit hingegen gerade einmal 7,5 Mrd. Dollar. Dabei zeichnet sich laut Analysten eine «kulturelle Verlagerung» beim Userverhalten ab. So kurbeln weniger bezahlte Downloads das Geschäft an als vielmehr Streaming-Services mit Premium-Modellen wie jenes von Spotify.
Millionen Songs zum Preis einer CD
Die aufstrebenden Cloud- und Streaming-Dienste profitieren von den mittlerweile ausreichenden technologischen Voraussetzungen, um attraktiv für die Kunden zu sein.
Streaming auf dem Smartphone: Millionen Songs zum Preis einer CD. /


Zudem liefern gerade Smartphones und der Bereich Mobile Music eine Plattform, die derzeit als Rettungsanker der Musikindustrie gehandelt wird.
Die Konsumenten realisieren allmählich, dass sie bei Streaming-Services für den gleichen Preis einer CD monatlich Zugang zu Millionen von Songs erhalten, erklärt der Independent den Standpunkt der Marktforscher. Obwohl dadurch wohl kein Ende der Piraterie bevorsteht, könnte sie künftig weniger Schaden anrichten als heute.
Zu viel gratis
Der Anteil digitaler Umsätze an den Einnahmen der Labels ist IFPI-Zahlen zufolge seit 2009 um vier auf 29 Prozent gestiegen. Das Wachstum durch bezahlte Downloads verlangsamt sich jedoch zusehends. In den USA ist die Rate zuletzt auf nur mehr drei Prozent gefallen - ein Trend, der sich laut Ovum auch über den Atlantik ausbreitet. Die Musik in der Wolke ist hingegen im Vormarsch. Allerdings ist nach wie vor zu viel kostenlose Musik im Internet im Umlauf, meinen die Analysten. Nicht nur die illegalen Angebote sondern auch Gratis-Webradios sowie das kostenfreie Musik-Streaming, wie es etwa Spotify selbst anbietet, untergraben das maximale Umsatzpotenzial der Industrie.