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CVP-Chef Darbellay «frustriert» - Sieger triumphierenLuzern - Der letzte Stimmungstest vor den eidgenössischen Wahlen ist für CVP und FDP zum Debakel geworden. CVP-Präsident Christophe Darbellay zeigte sich am Sonntag vor allem über den Wahlerfolg der Grünliberalen in Luzern frustriert.fest / Quelle: sda / Sonntag, 10. April 2011 / 19:06 h
Diese hätten von der CVP 90 Prozent ihrer Politik übernommen, sagte Darbellay gegenüber dem Westschweizer Radio RSR. «Es ist frustrierend, wenn andere die Früchte ernten, die man selbst gesät hat.»
Das Resultat wiegt für ihn umso schwerer, als es sich bei Luzern um eine traditionelle CVP-Hochburg handelt. Trotz der Schlappe schliesst Darbellay eine Kursänderung aus.
Veränderte Erwartungen Ähnlich reagierte FDP-Präsident Fulvio Pelli, der am Sonntag sowohl bei den Regierungsratswahlen im Tessin wie auch in Luzern eine Niederlage einstecken musste. Die Erwartungen der Wähler hätten sich offensichtlich verändert, sagte er gegenüber der SDA. Erfolgreich seien Parteien mit Pseudo-Lösungen für globale Probleme. So würden etwa SVP und Lega dei Ticinesi die Ängste der Bevölkerung bedienen, wenn es um Migration gehe. Ebenso habe die Atomdebatte der FDP Verluste beschert.CVP-Präsident Christophe Darbellay ist frustriert. /
«Doch globalen Entwicklungen lässt sich nicht mit einfachen Rezepten begegnen», sagte Pelli. Bäumle: «Sensation» Davon lassen sich die Wahlsieger ihren Triumph aber nicht schmälern. Dass die Grünliberale Partei (GLP) auf Anhieb sechs Sitze im Luzerner Kantonsparlament geholt hat, wertete Parteipräsident Martin Bäumle als «Sensation». Für SVP-Präsident Toni Brunner ist der Gewinn von fünf Sitzen im Luzerner Kantonsparlament «ein Exploit unserer Partei». Die Vorherrschaft der CVP sei mit dem heutigen Tag «brutal beendet», wie er gegenüber der SDA sagte.Von zwei Seiten bedrängt Wählerstimmen habe die CVP an die GLP und möglicherweise auch an die SVP abgeben müssen, sagte der Politologe Claude Longchamp gegenüber Radio DRS. «Es ist das Schlimmste, nach beiden Seiten zu verlieren.» Nun müsse die CVP «nach links und nach rechts schielen, statt voranzugehen». Für Polit-Geograf Michael Hermann ist das Wahlergebnis ein Resultat der Verunsicherung, die seit der Abwahl von Christoph Blocher aus dem Bundesrat in der CVP herrscht. Konservativen Wählern gelte sie seither als «Päcklimacherin» mit der Linken. Gleichzeitig habe die CVP den Lead als sozialliberale Kraft abgegeben, sagte Hermann gegenüber der SDA. «Nun ist sie weder Fisch noch Vogel».
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