Grösser war bisher der Börsengang des italienischen Energiekonzerns Enel im Jahre 1999. Dieser brachte zu damaligen Kursen 17,4 Mrd. Dollar ein. Auf Platz zwei liegt der Börsengang der Deutschen Telekom, die im Jahre 1996 Aktien für 20 Mrd. DM (16 Mrd. Fr.) ins Publikum brachte.
Glencore will 15 bis 20 Prozent seines Kapitals an die Börsen in London und Hongkong bringen. In einem ersten Schritt würde der Börsengang 9 Mrd. bis 11 Mrd. abwerfen. Dazu komme eine Mehrzuteilungsoption (sog. «Greenshoe») von 10 Prozent, was das Volumen auf 12,1 Mrd. Dollar heben würde. Damit wäre Glencore insgesamt 60 Mrd. Dollar wert.
Für den Börsengang würden neue Aktien im Wert von 6,8 Mrd. bis 8,8 Mrd. Dollar geschaffen, hiess es weiter. Dazu kämen Aktien im Wert von 2,2 Mrd.
Blick auf eine Kupfermine in Sambia (Symbol). /


Dollar aus dem Besitz der bisherigen Aktionäre. Alle bestehenden Aktionäre hätten sich zu einer Haltefrist von mehreren Jahren verpflichtet.
Milliarden für Investitionen
Von dem Geld aus dem Börsengang will Glencore für 3,2 Mrd. Dollar die russische Bergbaufirma Kazzinc praktisch gänzlich übernehmen, an der die Baarer heute bereits die Mehrheit von 50,7 Prozent besitzen. Weitere 5 Mrd. Dollar sollen in den nächsten drei Jahren für Investitionen in Minen und in Erdölanlagen in Afrika und Südamerika gesteckt werden.
Glencore hat im vergangenen Jahr dank des Anstiegs der Rohstoffpreise massiv zugelegt. Der Umsatz schoss um 36 Prozent auf 145 Mrd. Dollar nach oben. Der Reingewinn legte gar um 41 Prozent auf 3,8 Mrd. Dollar zu.
Damit ist das verschwiegene Unternehmen gemessen am Umsatz der grösste Konzern der Schweiz. Der Nahrungsmittelgigant Nestlé liegt mit einem Umsatz von 110 Mrd. Fr. (122 Mrd. Dollar) mit deutlichem Abstand auf Platz zwei.
Über 50'000 Mitarbeiter
Glencore wurde 1974 vom legendären Rohstoffhändler Marc Rich gegründet und befindet sich bisher im Besitz von rund 500 Managern. Das Unternehmen hat auf der ganzen Welt Minen, Raffinerien, Eisenhütten und Weizensilos und beschäftigt Schätzungen nach über 50'000 Mitarbeiter.
Glencore erhielt im Jahr 2008 die Negativauszeichnung «Public Eye Swiss Award». Dem Unternehmen wird vorgeworfen, in Kolumbien mit paramilitärischen Kräften die eigenen Angestellten zu unterdrücken.