In einem Brief an den FA-Vorsitzenden David Bernstein bat FIFA-Generalsekretär Jerome Valcke am Mittwoch um alle «schriftlichen Beweise» und einen «kompletten Bericht» über die Aussagen, die der frühere englische Verbandschef David Triesman am Dienstag bei einer Anhörung im Londoner Parlament gemacht hatte.
Gegenleistung für Stimme?
Für eine sorgfältige Klärung der Situation werde ein umfassender Report benötigt, so Valcke. Zudem schrieb der Franzose an die Zeitung «The Sunday Times» mit der Bitte, sämtliche Unterlagen zur Verfügung zu stellen, die der FIFA bisher nicht bekannt sind.
Der Bestechungsskandal nimmt kein Ende. (Symbolbild) /


Der ehemalige FA-Chef Triesman, der sieben Monate vor der Vergabe der WM 2018 wegen unbewiesener Anschuldigungen gegen die Mitbewerber Russland und Spanien/Portugal zurücktreten musste, hatte einem FIFA-Quartett unterstellt, unlautere Forderungen als Gegenleistung für ihre Stimmen gestellt zu haben.
Dabei seien laut Triesman neben finanziellen Ansprüchen auch immaterielle Gegenleistungen wie ein Ehrenrittertitel gefordert worden. Zwei weitere FIFA-Funktionäre wurden beschuldigt, vor der Vergabe der WM-Gastgeberrolle 2022 im vergangenen Dezember an Katar je 1,5 Millionen Dollar für ihre Stimmabgabe zugunsten des Wüstenstaates erhalten zu haben. Der entsprechende Bericht der «Sunday Times» ist bisher noch nicht veröffentlicht.