Der Bericht wurde vom Bundesamt für Umwelt (BAFU) und vom Bundesamt für Statistik (BFS) gemeinsam erarbeitet und am Mittwoch veröffentlicht. Vor allem in den Kernthemen habe die Schweiz ihre Ziele bisher nicht erreicht, teilten die beiden Bundesämter mit - etwa beim Klimawandel und beim Erhalt der Biodiversität.
So sei die mit dem Kyoto-Protokoll eingegangene Verpflichtung - die Treibhausgase im Durchschnitt der Jahre 2008 bis 2012 um mindestens 8 Prozent gegenüber 1990 zu reduzieren - nicht erfüllt worden. Zwar ist der Verbrauch von Erdölbrennstoffen zwischen 1990 und 2009 um 23 Prozent zurückgegangen; dafür wurden im gleichen Zeitraum 16 Prozent mehr Treibstoffe und 68 Prozent mehr Erdgas verbraucht.
Der Bundesrat hatte bereits Anfang Juni mitgeteilt, dass die Schweiz die Kyoto-Ziele voraussichtlich verfehlen wird. Sie soll nun zusätzlich ausländische Emissionszertifikate erwerben, um die Verpflichtungen dennoch zu erfüllen.
236 Arten sind ausgestorben
Ebenfalls nicht gelungen ist es, den Verlust an Tier- und Pflanzenarten und den Rückgang von deren Lebensräumen aufzuhalten. Schuld daran sind laut Bericht die wachsenden Siedlungsflächen, die zunehmende Bodenversiegelung und die intensive Landwirtschaft.
Vor allem in den Kernthemen habe die Schweiz ihre Ziele bisher nicht erreicht. /


In der Schweiz gibt es rund 40'000 bekannte Arten von Pflanzen, Tieren und Pilzen - etwa 13'500 sind untersucht und inventarisiert worden. Davon stehen 3700 auf der roten Liste der gefährdeten Arten, und 236 Arten sind bereits ausgestorben oder verschwunden.
Zur Sorge Anlass gibt auch die Belastung der Luft. Die Grenzwerte von Feinstaub, Ozon und Stickstoffoxid würden «nach wie vor regelmässig und teilweise deutlich überschritten», schreiben die Bundesämter. Zudem fänden sich in Gewässern noch immer Rückstände von Pflanzenschutzmitteln, Medikamenten und Putzmitteln.
Wasser «im Grossen und Ganzen» gut
Positiv ins Gewicht fällt hingegen die Tatsache, dass die Grenzwerte der meisten Luftschadstoffe eingehalten werden und Qualität der meisten Oberflächengewässer und des Grundwassers «im Grossen und Ganzen gut» ist.
Zudem sei die Umweltbelastung durch Schwermetalle und Dioxine zurückgegangen, und die Sanierung der Altlasten schreite voran. Der Wermutstropfen: Die meisten Fortschritte wurden vor dem Jahr 2000 erreicht. «Seither hat sich die Situation in manchen Bereichen nicht wesentlich verbessert», heisst es in der Mitteilung zum Bericht.