Ob die Desinfektionsaktion erfolgreich war, steht gemäss der Kernkraftkraftwerk Leibstadt AG (KKL) noch nicht fest. Ein Ergebnis werde im September vorliegen, teilte die Medienstelle des KKL am Freitag auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda mit. Die zwei Tage dauernde Desinfektion sei «planmässig» verlaufen.
Das KKL hatte die Öffentlichkeit einen Tag im Voraus über die Massnahme zur Eindämmung der bei einer Routineüberprüfung entdeckten Bakterien informiert. Es handle sich um eine vorsorgliche Massnahme, hiess es.
Die Legionellen, im Wasser lebende Stäbchen-Bakterien, sind Erreger der Legionärs- und anderer Infektionskrankheiten. Die Bakterien kommen in zahlreichen Arten vor und sind weltweit in Oberflächenwässern und im Boden verbreitet. Sie können auch in Duschen, Schwimmbädern oder Saunen auftreten.
Gemäss KKL fand die Desinfektionsaktion vom 28.
Die gefährliche Legionellen-Keime wurden mit Desinfektionmittel bekämpft. /


und 30. Juni in enger Abstimmung mit dem Eidgenössischen Nuklearsicherheitsinspektorat (ENSI) statt. Involviert waren auch die beiden Bundesämter für Gesundheit (BAG) und Umwelt (BAFU) sowie die Aargauer Kantonsbehörden.
Deutsche kritisieren Information
Die rund 16 Tonnen Desinfektionsmittel wurden nach dem Einsatz behandelt und dosiert in den Rhein geleitet, aus dem das AKW Leibstadt sein Kühlwasser bezieht. Bei der Information der deutschen Behördenstellen durch die Schweiz lief jedoch nicht alles rund.
Das Umweltministerium von Nordrhein-Westfalen in Düsseldorf will das BAFU daher in einem Schreiben «eindringlich darauf hinweisen, dass weiterhin ein sehr grosser Wert auf eine frühzeitige Information gelegt wird». Man werde einen Bericht einfordern, heisst es in einer Medienmitteilung.
Die Schweiz habe sich bereits im Rahmen der Internationalen Rheinschutzkommission dafür entschuldigt, dass die Meldung über den Einsatz des Biozids nicht unmittelbar nach der entsprechenden Entscheidung erfolgt sei, hält das Umweltministerium fest.
Rund eine Woche nach der Desinfektionsaktion im AKW Leibstadt hatte die Schadstoffwelle im Rhein das Bundesland Nordrhein-Westfalen erreicht. Die Wasserwerke hatten gemäss Umweltministerium Vorsorgemassnahmen ergriffen.