«Ich bin überall im Land gewesen, um zuzuhören, aber hier hat alles angefangen», sagte Cameron vor Angehörigen der Rettungskräfte. Der «tragische Tod» von Mark Duggan habe die Situation in Tottenham kompliziert gemacht, sagte er zur Begründung, weshalb er zehn Tage mit einem Besuch in dem Stadtteil wartete.
Der Premierminister besuchte in Tottenham obdachlose Bewohner eines Heims, deren Wohnungen während der Krawalle durch Brände zerstört worden waren.
Der 29-jährige Duggan war am 4. August unter nach wie vor ungeklärten Umständen von der Polizei bei einem Einsatz in Tottenham getötet worden.
Der britische Premierminister David Cameron. /


Duggan wurde von der Polizei wegen mutmasslicher Verbindungen zu einer kriminellen Bande überwacht; er war bewaffnet, machte aber offenbar von seiner Waffe keinen Gebrauch.
Zwei Tage später setzten in Tottenham die schweren Krawalle ein, die auch auf mehrere andere britische Städte übergriffen. Bei den vier Nächte andauernden Unruhen kamen insgesamt fünf Menschen ums Leben; landesweit wurden mehr als 2100 mutmassliche Randalierer festgenommen und teilweise in Schnellverfahren verurteilt.
Der britische Vize-Premierminister Nick Clegg kündigte an, verurteilte Randalierer sollten zu Aufräum- und Reparaturarbeiten verpflichtet werden. Sie sollten dabei orange-farbene Kleidung tragen, damit sie deutlich bei ihrem Einsatz zu erkennen seien. Möglicherweise würden sie auch zu einer Gegenüberstellung mit Opfern der Krawalle verpflichtet.