Die Umweltschutzausgaben der Industrie machten 1,1 Prozent ihrer Bruttowertschöpfung aus, wie das Bundesamt für Statistik (BFS) am Montag mitteilte. In der Europäischen Union liegt der Wert gemäss BFS mehr als doppelt so hoch.
Aus dem Rückgang der Umweltschutzausgaben könne allerdings nicht geschlossen werden, dass sich die Industrie weniger für den Umweltschutz engagiere, heisst es in der Mitteilung. Der Unterschied könnte auch auf Strukturveränderungen zurückzuführen sein.
Zudem seien beispielsweise Investitionen in effizienzsteigernde Technologien nur dann erfasst, wenn sie Mehrkosten für die betroffene Unternehmung zur Folge hätten, erklärte Jacques Roduit vom BFS.
Es heisst nicht, dass sich die Industrie weniger für den Umweltschutz engagiert. /

Effizienter Umweltschutz
Auch aus Sicht des Wirtschaftsverbands Swisscleantech ist der Rückgang kein Anlass zur Sorge - im Gegenteil. «Das Ergebnis zeigt, dass die Schweizer Industrie offensichtlich die Anforderungen im Umweltschutz effizient erfüllt», sagte Christian Zeyer, Verantwortlicher für Energie, Klima und Strategieentwicklung bei Swisscleantech.
Geringere Ausgaben sollten seiner Ansicht nach nicht als fehlendes Engagement für die Umwelt interpretiert werden. «Das Ziel ist nicht, dass man für Umweltschutzmassnahmen Geld ausgibt, sondern dass man die Produktion so optimiert, dass solche Massnahmen gar nicht notwendig sind», erklärte Zeyer.
Vermehrte Auslagerung
Allgemein lässt sich gemäss Jacques Roduit sagen, dass die Firmen ihre Aufwendungen stärker auf die Prävention fokussieren und weniger in die Behandlung von Umweltverschmutzung. Der Anteil der Investitionen zur Vermeidung von Umweltschäden an den Gesamtausgaben stieg gegenüber 2003 von 57 Prozent auf 67 Prozent.
Ein weiterer Trend stellt die vermehrte Auslagerung von Umweltschutzaktivitäten dar.