Die meisten EU-Länder hätten die Zahl der Aufenthaltsgenehmigungen, die sie jährlich anbieten, bislang nicht erweitert, heisst es in einem am Dienstag in London vorgestellten AI-Bericht. An den Grenzen lebten derweil Tausende unter teils extrem harten Bedingungen.
Die Organisation schätzt, dass derzeit rund 5000 Menschen auf der Flucht sind und nicht nach Tunesien, Ägypten oder Libyen zurückkehren können, weil sie dort nach den politischen Umwälzungen Verfolgung erwarte.
Europa bleibt mit Hilfeleistungen zurückhaltend - AI fordert mehr Humanität. /

Zu wenig Hilfe aus Europa
Australien, Kanada und die USA hätten angeboten, einige der Flüchtlinge aufzunehmen, erklärte Amnesty in einer Mitteilung. In Europa hätten bislang nur Norwegen, Dänemark, Finnland, die Niederlande, Irland und Schweden Hilfe angekündigt - allerdings für weniger als 700 Flüchtlinge.
Es sei nun an der Zeit, dass auch die anderen Länder ihren Teil beitragen, vor allem die, die am Militäreinsatz beteiligt waren, sagte Nicolas Berger von Amnesty. Er forderte, die Frage beim nächsten Treffen der EU-Innenminister in Brüssel am Donnerstag auf die Tagesordnung zu setzen.