Die Chance, dass der Swiss Market Index (SMI) das aktuelle Jahresminus von rund 14 Prozent bis Ende Jahr noch wettmachen oder gar in ein Plus verwandeln kann, scheint gering. Die dominierenden Themen auf den Kapitalmärkten werden auch in den kommenden Wochen weiterhin der starke Franken, die Schuldenkrise in Europa sowie die sich abkühlende Konjunktur sein.
Nach einem starken 2009 und einem flachen 2010 zeichnet sich damit für 2011 wieder ein schwaches Schweizer Aktienjahr ab. Seit 2009 hielt sich der SMI, der Index der Schweizer Grosskonzerne, für fast zwei Jahre zwischen 6000 und 7000 Punkten. Nun, im dritten Quartal, gerieten die Kurse ins Rutschen und der SMI unterschritt die 6000-Marke zeitweise deutlich.
Geprägt war das bisherige Börsenjahr vor allem von der europäischen Schuldenkrise mit dem Drama um Griechenlands mögliche Total-Pleite. Auch die verheerende Erdbeben-Katastrophe und die Havarie im Atomkraftwerk Fukushima im März belastete die Börsen, allerdings nur vorübergehend.
Das böse «R-Wort»
Grosse Irritationen gab es zudem wegen des politischen Trauerspiels zwischen Demokraten und Republikanern in den USA um die Anhebung der Schuldenobergrenze, die den Staatsbankrott der USA verhindern sollte.
Im dritten Quartal gerieten die Kurse ins Rutschen - der SMI unterschritt die 6000-Marke zeitweise deutlich. /


Ein Kompromiss wurde bekanntlich erst nach zahlreichen taktischen Manövern und in allerletzter Sekunde gefunden.
Zuletzt, das heisst in den vergangenen paar Monaten, häuften sich die Anzeichen auf eine konjunkturelle Abkühlung und das «R»-Wort wurde vermehrt mahnend ausgesprochen. Die Experten streiten sich darüber, wie stark die Gefahr einer Rezession ist. Ausser Frage steht aber, dass das weltweite Wirtschaftswachstum langsamer wird.
Erholung fraglich
Ob es bis zum Jahresende mit dem Gesamtmarkt nochmals deutlich nach oben geht, bleibt offen. Immerhin stieg der SMI innerhalb von sieben Wochen vom Jahrestief bei 4695 Punkten auf gut 5500 Punkte, getrieben von Hoffnungen, die EU werde die Schuldenkrise doch noch in den Griff bekommen.
Viele Kommentatoren raten aber unverändert zu einer vorsichtigen Haltung, da die Hoffnungen auf die Politik herb enttäuscht werden könnten. Grössere Rückschläge seien jederzeit möglich.