Von Montag an werden nun die diesjährigen Träger der Nobelpreise bekannt gegeben. Und zumindest in den Kategorien Frieden und Literatur gehören Akteure des arabischen Frühlings zu den Favoriten.
241 Nominierungen liegen dem norwegische Komitee zur Vergabe des Friedensnobelpreises vor, so viele wie nie zuvor. Und glaubt man dem auf den Preis spezialisierten Historiker Asle Sveen, dürfte einer der Akteure des arabischen Frühlings jubeln, wenn der Preisträger am kommenden Freitag bekanntgegeben wird.
Friedensnobelpreis: Tunesierin und Ägypter favorisiert
So etwa die tunesische Bloggerin Lina ben Mhenni, die Internet-Chronistin des Umsturzes in ihrem Land. «Sie ist eine moderate Muslima, eine Frau, der Preis wäre ein Zeichen der Unterstützung der sozialen Netzwerke (die die Protestbewegungen vorantrieben) und des arabischen Frühlings», sagt Sveen.
Literatur: Syrischer Poet unter den Anwärtern
Der arabische Frühling könnte auch die Vergabe des Literaturnobelpreises beeinflussen.
Das Nobelpreis Building in Stockholm. /


So wird der syrische Poet Adonis als heisser Kandidat gehandelt, wenn auch nicht zum ersten Mal.
«Es ist wieder Zeit für einen Poeten und für den Nahen Osten. Wer wäre da besser geeignet als Adonis?», fragt Nicklas Björkholm, Leiter von Hedengren's, einem der grössten Buchläden Stockholms.
Den Auftakt bei der Bekanntgabe der Preisträger macht am Montag der Preis für Medizin, gefolgt von Physik am Dienstag und Chemie am Mittwoch. Am 10. Oktober schliesslich wird der Preisträger in der Kategorie Wirtschaft bekanntgegeben. Und in all diesen Disziplinen dürfte der arabische Frühling keine Auswirkung auf die Wahl des Preisträgers haben.