Geht es nach dem Wissenschaftsrat, muss die Schweiz vielmehr die Ausgaben für Bildung, Forschung und Innovation (BFI) deutlich aufstocken, wenn der Forschungsstandort Schweiz auch in Zukunft brillieren und nicht von anderen Standorten überholt werden soll.
Nach Ansicht der SWTR-Präsidentin Susanne Suter wäre es «nicht logisch» in diesem Bereich zu sparen. Es sei ein erklärtes Ziel des Bundes, mit zusätzlichen Investitionen dafür zu sorgen, dass der Bildungs- und Forschungsplatz Schweiz nicht ins Hintertreffen gerate, sagte sie am Dienstag vor den Medien in Bern.
Diese Gefahr besteht laut Suter, obwohl die Schweiz zurzeit bei den am Bruttoinlandprodukt gemessenen Ausgaben mit einem Wert von 3 Prozent im internationalen Vergleich noch gut dastehe. Im nächsten Jahr gibt der Bund für den BFI-Sektor rund 5,2 Milliarden Franken aus.
Wunsch der Wissenschaft nur beschränkt erhöht
Bedroht wird diese Position (hinter Israel, Schweden, Finnland, Japan und Korea) durch den Umstand, dass viele Industrieländer aber auch Schwellenländer in den letzten Jahren viel höhere Zuwachsraten kannten als die Schweiz.
Um die Spitzenqualität des Forschungsstandortes Schweiz zu gewähren, sind mehr Gelder gefordert. /


Der Rat wünscht sich deshalb grundsätzlich, dass die jährliche Zuwachsrate 10 Prozent beträgt. Diese Forderung war von der Linken aufgenommen worden, erwies sich aber im Parlament nicht als mehrheitsfähig. Zuerst hätten sich die Parteien auf einen Zuwachs von 6,5 Prozent geeinigt, nun spreche man von etwas mehr als 3 Prozent, sagte Suter.
«Es ist sicher, dass mit 3 Prozent der Nachholbedarf nicht gedeckt werden kann», sagte sie weiter. Mit dieser Zuwachsrate könnten nicht einmal die mit den zunehmenden Studierendenzahlen verbundenen Kostensteigerungen finanziert werden.
Fachkräftemangel bekämpfen
Es sei jedoch erklärte Politik des Bundes, dass in der Schweiz mehr Menschen eine Ausbildung auf Hochschul- oder Fachhochschulniveau absolvieren sollen als früher. Dies sei umso nötiger, als die Schweiz schon heute über einen Mangel an hochqualifizierten Fachkräften leide und dieser nur dank Ausländern behoben werden könne, etwa im Ingenieur- oder im Gesundheitswesen.