Dual-SIM-Handys gab es schon vor rund fünf Jahren von verschiedenen asiatischen Herstellern. Inzwischen bieten auch Firmen wie Nokia und Samsung Mobiltelefone an, die die gleichzeitige Nutzung zweier Betreiberkarten unterstützen. In Fernost sind die Hersteller inzwischen einen Schritt weiter gegangen. So ist in verschiedenen internationalen Online-Shops und bei eBay-Händlern Handys zu finden, die die parallele Verwendung von gleich vier Betreiberkarten ermöglichen.
Ein Beispiel für Quad-SIM-Handys ist das aus China stammende L913, bei dem der Hersteller von den Händlern nicht genannt wird. Immerhin gibt es ausführliche Informationen zu den Spezifikationen des Telefons, dessen Menüsprache sich auch auf Deutsch einstellen lässt. Demnach ist das L913 102 mal 58 mal 14 Millimeter gross und 93 Gramm schwer. Es ist in Schwarz, Weiss, Silber und Rot erhältlich.
Quadband-GSM und kein UMTS
Wie bei vielen anderen Mehr-SIM-Handys ist auch beim L913 die UMTS-Nutzung nicht möglich. Der GSM-Standard wird in den Frequenzbereichen um 800, 900, 1800 und 1900 MHz unterstützt. Das Display ist mit 2,8 Zoll recht klein und die Auflösung ist mit 240 mal 320 Pixel ebenfalls mager. Dennoch verfügt das Handy über einen Tuner für analoges Fernsehen und für einen digitalen TV-Standard, der in Europa allerdings nicht gebräuchlich ist. Da es Analog-TV hierzulande abseits der Kabelnetze ebenfalls nicht mehr gibt, ist der Fernsehtuner für Schweizer Interessenten nicht nutzbar.
Weitere Features sind zwei Kameras, die sich auf der Vorder- und Rückseite befinden. Allerdings verfügen beide Kameras nur über eine Auflösung von 0,3 Megapixel.
Viel Platz für SIM-Karten. /


Videos lassen sich nicht aufzeichnen. Für Multimedia-Fans hat das L913 ausserdem ein UKW-Radio sowie einen MP3- und Video-Player an Bord. Für Datenübertragungen steht nur der GPRS-Standard zur Verfügung. Zudem gibt es lediglich einen WAP-Browser für die mobile Internet-Nutzung.
Rudimentäre Organizer-Features
Weitere Features sind ein Kalender, ein Taschenrechner, eine Welt-Zeit-Uhr und ein E-Book-Reader. Das Handy verfügt ausserdem über eine Bluetooth-Schnittstelle und einen USB-Anschluss. microSD-Karten lassen sich ebenfalls einsetzen. Zudem wird für Kompatibilität mit Nokia-Ladegeräten und Nokia-Akkus geworben.
Interessantestes Feature des L913 ist zweifellos die Möglichkeit, vier SIM-Karten parallel einzusetzen. Die Smartphone-Funktionen sind eher dürftig, allerdings darf man bei Verkaufspreisen in Online-Shops ab etwa 60 US-Dollar (knapp 54 Franken) auch nicht zu viel erwarten. Dazu kommen je nach Händler und Paketdienst noch Versandkosten.
Fraglich ist die Qualität der Ware aus Fernost. So sind die bisherigen Erfahrungen mit China-Handys sehr unterschiedlich. Zumindest im Falle eines Defekts dürfte es aber schwierig werden, bei den meist im Ausland ansässigen Händlern Garantie-Ansprüche geltend zu machen. Hier bleibt wohl nur der Umstieg auf ein neues Gerät.