Über das soziale Netzwerk wird in Gruppen mit Namen wie «Kidsex Young», «12 to 13 Boy Sex» oder «Menfor Babygirls» hemmungslos pornografisches Material mit minderjährigen Protagonisten getauscht. Perverse knüpfen nicht nur untereinander Kontakt, sondern erschleichen sich auf Facebook auch die Freundschaft von Kindern. Auch das Herunterladen von Profilbildern, die dann mittels Photoshop sexuell konotiert werden, ist gängige Praxis.
«Die Stopline hat soziale Netzwerke auf dem Radar. Es gibt aber wenige Meldungen, da die meisten illegalen Inhalte auf privaten Accounts liegen. Wenn Stopline einen solchen Link bekommt, können nicht immer Massnahmen ergriffen werden. Nur wenn die E-Mail-Adresse des Profilinhabers bekannt ist, kann er aufgefordert werden, sein Passwort bekannt zu geben», sagt ISPA-Generalsekretär Maximilian Schubert gegenüber pressetext. Wenn das illegale Material kontrolliert werden kann, werden bei Verstössen sofort die Behörden oder das internationale Partnernetzwerk informiert.
Online-Polizei
Die Richtlinien von Facebook untersagen jede Form von pornografischen Inhalten. Das Netzwerk arbeitet intensiv mit den Behörden zusammen und meldet illegale Aktivitäten umgehend. Auch automatische Filter durchsuchen die unglaubliche Fülle an Bildern, die auf Facebooks Servern gespeichert ist. Trotzdem gelangen immer wieder Fotos und Videos, die Kinder bei sexuellen Handlungen zeigen, ins Netz. WND fand Profile, auf denen eindeutig minderjährige Menschen missbraucht wurden, indem eine Redakteurin sich mit falschen Profilen das Vertrauen der Pädophilen sicherte.
User mit falschen Namen und Interessen wie Justin Bieber, Lolita, Dreizehn und PTHC (preteen hard-core pornography) posten dutzende illegale Fotos und Videos im grössten sozialen Netzwerk der Welt.
Perverse knüpfen nicht nur untereinander Kontakt, sondern erschleichen sich auf Facebook auch die Freundschaft von Kindern. /


Auch andere soziale Netzwerke haben Probleme mit pornografischem Material. Laut einer US-NGO, die sich auf Hilfe für missbrauchte Kinder spezialisiert. Funde von verdächtigem Material müssen die Netzwerkbetreiber den Behörden melden. Aufgrund der Grösse und Internationalität der Social Networks vergehen im Schnitt allerdings drei Tage, bis die entsprechenden Inhalte entfernt werden.
Pädophil veranlagte Nutzer erkennen sich im Netzwerk an verschiedenen Zeichen, etwa der Facebook-Verbindung zum «Pädo-Bär», dessen über 250.000 Likes aber darauf schliessen lassen, dass er auch ausserhalb pädophiler Kreise Popularität erlangt hat.
Frühere Probleme
Bei fast einer Mrd. Nutzern ist es nur logisch, dass Facebook auch eine dunkle Seite besitzt, die zu illegalen Zwecken genutzt wird. Das Potenzial für Kriminelle ist gross. Facebook ist so gross, dass eine umfassende Kontrolle ausgeschlossen ist, ausserdem ermöglichen private Verbindungen den Tausch von Informationen nur mit Gleichgesinnten. Vorsichtige Pädophile haben wenig Risiko aufzufliegen.
Anfang diesen Monats wurde in den USA ein Teenager verhaftet, der Fotos von Kindern aus Facebook kopiert und mittels Photoshop mit Genitalien versehen hatte. Die Ergebnisse stellte er anschliessend wieder auf die Pinnwände der Kinder. 2010 hat Facebook australische Behörden beim Ausheben eines internationalen Kinderporno-Rings geholfen. In der Datenbank des sozialen Netzwerks liegen tausende von Referenzdaten von pornografischem Material, um hochgeladene Fotos abgleichen zu können. Der Konzern verspricht, die Anstrengungen zur Verhinderung von Missbrauch des eigenen Dienstes künftig noch zu verstärken.