Im Kern wirft Obama seinem republikanischen Herausforderer vor, die Wahrheit über seine Steuerpläne zu verheimlichen und die Wähler zu täuschen.
"Ich traf diesen sehr schneidigen Typen, der behauptet Mitt Romney zu sein", rief er Anhängern bei einer Wahlveranstaltung am Donnerstag zu. "Aber das konnte nicht Romney sein." Denn der echte Mitt Romney laufe seit einem Jahr im Land auf und ab und verspreche Steuersenkungen von fünf Billionen Dollar, welche die Reichen bevorzugen würden.
Obama fuhr fort: "Und der Typ, der gestern Abend auf der Bühne war, sagte, er wüsste davon nichts." Kaum verhüllt bezichtigt Obama seinen Gegner damit der Lüge.
Mitt Romney legt zu. /


Die "knallharte Attacke" auf Romney lasse erahnen, wie gross die Sorge im Wahlkampflager Obamas sei, schrieb die "New York Times".
US-Kommentatoren stellten die Frage in den Raum, warum Obama den Vorwurf nicht bereits während des Rededuells in Denver angebracht hatte. Dieses wurde von 67 Millionen Menschen verfolgt, der grössten Zuschauerzahl für eine derartige Debatte seit 20 Jahren.
Obamas Vorsprung sinkt
Der Punktsieg Romneys bei der ersten TV-Debatte wirkte sich auch auf die Wählergunst aus, wie eine am Donnerstag veröffentlichte Umfrage von Reuters/Ipsos zeigte.
Obamas Vorsprung schmolz demnach von sieben auf fünf Prozentpunkte zusammen. 48 Prozent der Wähler favorisieren Obama, während sich 43 Prozent für Romney aussprechen.
Der Herausforderer verbuchte zudem in der Umfrage ein Image-Plus: Die Zustimmung für den ehemaligen Hedgefonds-Manager und Ex-Gouverneur von Massachusetts stieg auf 51 Prozent, während Obama bei 56 Prozent verharrte.