Der Psychologe Jürgen Margraf von der Ruhr-Universität Bochum und Kollegen von der Uni Basel haben dafür rund 550 erstmals operierte Patientinnen und Patienten untersucht. Diese verglichen sie mit 264 Personen, die sich einmal eine Schönheitsoperation gewünscht und sich dann aber dagegen entschieden hatten, sowie mit 1000 Menschen, die sich nie dafür interessiert hatten.
Im Durchschnitt gaben die operierten Probanden an, das gewünschte Ziel erreicht zu haben und mit dem Ergebnis lange Zeit zufrieden zu sein. Im Vergleich zu denjenigen, die sich gegen eine Schönheits-OP entschieden hatten, fühlten sich diese Patienten gesünder, waren weniger ängstlich und entwickelten mehr Selbstwert. Sie fanden besonders das operierte Körpermerkmal, aber auch den Körper allgemein, attraktiver.
Negative Effekte stellten die Forscher nicht fest.
Schönheits-OPs haben ein psychologische Wirkung. Bild: Augenlidstraffung. /


«Ästhetische Chirurgie scheint bei Personen, die mit ihrem Aussehen unzufrieden sind, positive psychologische Veränderungen hervorzubringen», schreiben die Forscher in der Fachzeitschrift «Clinical Psychological Science». Frauen repräsentieren 87 Prozent aller Patienten, die sich für ästhetische Chirurgie entscheiden.
Realistische Ansprüche
Mit einem speziellen Fragebogen untersuchten die Forscher zudem, welche Ziele die Patienten mit der Schönheitsoperation erreichen wollten. Neben offenen Fragen standen zehn Standardziele zur Auswahl, unter anderem auch zwei offenkundig unrealistische: «Alle meine Probleme werden gelöst» und «Ich werde ein völlig neuer Mensch».
Nur 12 Prozent der Befragten gaben diese unrealistischen Standardziele an. Bei den offenen Fragen antworteten die Patienten insgesamt realistischer, indem sie solche Wünsche wie «sich wohler fühlen», «Schönheitsfehler beseitigen» und «mehr Selbstbewusstsein entwickeln» äusserten.