Seit 1978 war die Anzahl der Vollzeit-angestellten Journalisten noch nie so niedrig - mit weniger als 40.000 Redakteuren USA-weit. Nicht nur auf der nationalen, sondern ebenfalls auf der lokalen Ebene hat die Berichterstattung einen enormen Qualitäts- und Leserschaftsverlust zu verzeichnen. Viele Unternehmen und Organisationen bringen ihren Inhalt nun immer öfter über Social-Media-Kanäle oder Blogs direkt an die Rezipienten.
Globaler Trend
«In Deutschland gibt es bereits seit vielen Jahren den Trend zur Freiberuflichkeit und zwar aus dem Grund, da immer mehr Absolventen von journalistischen Ausbildungseinrichtungen auf den Markt drängen als es freie Stellen gibt», erklärt Hendrik Zörner vom Deutschen Journalisten-Verband. In den vergangenen zehn Monaten hätten einige deutsche Medien vermehrt Journalisten entlassen. «Die Arbeitslage ist sehr angespannt», so der Experte.
Ein Verlust der journalistischen Qualität sei aufgrund dieser grossen Zahl an freiberuflichen Medienschaffenden jedoch nicht festzustellen.
Der Trend geht zu freiberuflichen Journalisten. /


«Freiberufliche Journalisten sind ausgebildete Profis, die ihr Handwerk gut verstehen. Sie verdienen weniger als angestellte Redakteure und können sich nur mit guten journalistischen Produkten bei den Medien bewähren, da die Konkurrenz äusserst gross ist», führt Zörner aus.
Soziale Netzwerke unverzichtbar
Auch im deutschsprachigen Raum erfahren soziale Netzwerke eine wachsende Rolle für den redaktionellen Beruf. Zum einen werden Facebook und Twitter als Recherchequellen zu aktuellen Themen verwendet, da hier viele Informationen zum ersten Mal aufkommen. Zum anderen wird die Kommunikation zwischen Mediennutzern und -schaffenden auf diesen Seiten immer mehr an Bedeutung gewinnen, sagen Experten.
Auch die häufig diskutierte wachsende Verschmelzung zwischen Journalismus und Public Relations hat den Medien viel Kritik eingebracht. «Eine Verschmelzung an sich lässt sich in Deutschland nicht feststellen und darf nach dem Pressekodex auch nicht stattfinden. Es ist jedoch so, dass die meisten Ausbildungseinrichtungen auch PR als Ausbildungsgang anbieten und die Studenten beides erlernen», schildert der Spezialist. Ihre Fertigkeiten seien vielseitig, wobei sie beim Eintritt in das Arbeitsleben die Wahlmöglichkeit hätten, Journalismus oder PR zu betreiben.