Der Kampf um Werbekunden ist ein täglicher Begleiter bei der Frage nach dem wirtschaftlichen Erfolg von Medien. «Werbung ist mittlerweile zu einem unzuverlässigen Partner für publizistisch getriebene Medienunternehmen geworden», sagt Jan Krone, Medienökonom von der FH St. Pölten, im Gespräch. Das Angebot an Werbeplätzen übersteige die Nachfrage, was wiederum den Preis drücke. «Medienhäuser versuchen deshalb zunehmend mithilfe von Leser-Analysen die Seriosität des Werbeumfeldes den Werbekunden schmackhaft zu machen», so Krone.
Werbekampagnen im zweiten Quartal
Die Einnahmen der Pearson-Gruppe sind im ersten Quartal leicht um ein Prozent gesunken und haben sich auf rund 1,2 Mrd. Pfund (1,41 Mrd. Euro) belaufen. Zu dem Medienkonglomerat zählt auch der weltweit bekannte Buchverlag Penguin Books. Wesentliche Treiber für die Verkaufszahlen des Verlages sind Bestseller von Jamie Oliver, Harlan Coben und Nora Roberts. Die lang vorbereitete Fusion mit Random House hat bereits aus Brüssel grünes Licht bekommen.
Das erste Quartal dieses Jahr verlief für das Wirtschaftsblatt nicht so gut. (Archivbild) /


Mitausschlaggebend für die schwächelnden Werbeeinnahmen der Financial Times in den ersten drei Monaten ist laut Pearson auch der Umstand, dass ein Grossteil der Werbekampagnen erst für das zweite Quartal geplant ist. 2012 seien diese jedoch bereits im ersten Quartal durchgeführt worden. Der Mutterkonzern selbst hat unlängst angekündigt, eine Dividende von 30 Pence je Aktie auszuschütten. Für weitere Zukäufe habe man in diesem Jahr rund 500 Mio. Pfund (590 Mio. Euro).
«Elastische Nachfrage kommt zugute»
Trotz der schwachen Geschäftsbedingungen, «ist der Financial Times eine elastische Nachfrage nach Content und Services zugute gekommen», heisst es von Pearson. Weltweit hat das Wirtschaftsblatt rund 602.000 zahlende Leser. Unter dem Motto «digital first» verfolgt die Zeitung seit Januar eine klare Strategie und versucht damit auf die sich wandelnde Mediennutzung die passenden Antworten zu finden. Der Kostendruck macht immer mehr Qualitätsblättern zu schaffen. «Die Neuausrichtung ist zwar schmerzhaft, aber essenziell, um die Zukunft der Zeitung zu sichern», erklärt FT-Herausgeber Lionel Barber.