«Ich werde mich nicht in ein Kloster zurückziehen», versicherte Berlusconi. Es gebe viele Parteichefs, die ihre Gruppierung führen, obwohl sie nicht im Parlament sitzen. «Auch ausserhalb des Parlaments kann man für unsere Freiheit kämpfen», versicherte Berlusconi. Man müsse in Italien nicht Parlamentarier sein, um Politik zu betreiben.
Der heutige Tag sei ein «bitterer Trauertag für die italienische Demokratie». Er erklärte sich erneut Opfer einer Kampagne der Justiz, um ihn aus der Politik dränge, damit Italien von der Linken regiert werden könne.
Berlusconi verliert seine politische Macht und wird vom Senat ausgeschlossen. (Archivbild) /


Vor seiner Residenz dankte Berlusconi seinen Anhängern für die Unterstützung «In diesen 20 Jahren in der Politik hat mir nie eure Nähe und ihre Unterstützung gefehlt», betonte Berlusconi. Die Solidaritätsdemonstration mit ihm sei im Vorfeld scharf kritisiert worden. «Diese Demonstration ist legal und friedlich», betonte der Medienzar.
Mediaset-Prozess neu aufrollen
Berlusconi erklärte, er bemühe sich um eine Neuaufnahme des Mediaset-Prozesses, wegen dem er im August zu vier Jahren Haft wegen Steuerbetrugs verurteilt worden sei. Er kritisierte das Parlament, der ihn ausschliesse, obwohl er beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte in Strassburg Antrag auf Revision des Prozesses eingereicht hatte.
Beim Mediaset-Prozess seien die fundamentalen Rechte der Verteidigung missachtet worden. Das Parlament, das nicht für rasche Beschlüsse glänze, habe auf das Urteil des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte nicht warten wollen.